Bei einem Feuer in einem Hochhaus in Halle sind in der Nacht zum Samstag drei Menschen ums Leben gekommen. Vier weitere wurden verletzt, darunter zwei Feuerwehrleute. Die Identität der Toten und auch die Brandursache waren unklar. Kriminaltechniker und ein sogenannter Brandmittelsuchhund untersuchten am Samstag die teilweise komplett verrußten Wohnungen in der achten Etage des Hauses nach Hinweisen, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Der Spürhund habe bislang aber nicht angeschlagen. Das bedeute, dass es derzeit keine Hinweise auf ein vorsätzlich gelegtes Feuer - mit etwa Benzin oder ähnlichem - gebe.
Zu den Opfern sagte die Sprecherin: «Wir vermuten, dass es sich bei einem von ihnen um einen 54 Jahre alten Wohnungsmieter handelt.» Nachbarn berichten, dass er in der Wohnung seinen Geburtstag gefeiert haben könnte. Bei den anderen beiden Opfern gebe es noch keine Vermutung, die Leichen seien stark verbrannt.
Zwei Hausbewohner und zwei Feuerwehrleute wurden bei dem Brand verletzt und mussten medizinisch versorgt werden - einer der Bewohner im Krankenhaus, hieß es weiter. 19 weitere Anwohner konnten sich ohne größere Schäden selbst aus dem Haus retten. Sie seien zunächst bei Verwandten, Bekannten oder in einem Hotel untergekommen.
Ein Großaufgebot an Feuerwehrleuten, Notärzten und anderen Rettungskräften war in der Nacht im Einsatz. Ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich um aufgewühlte Feuerwehrleute. Noch sei völlig unklar, wann die Ursache für den Brand gefunden sein wird, hieß es.
Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand zeigte sich im radio SAW-Interview bestürzt über den Vorfall und sprach allen Angehörigen und Betroffenen sein Mitgefühl aus, zudem will er die Betroffenen unterstützen, etwa wenn es um neuen Wohnraum geht.
Durch neue Untersuchung am Montag erhoffen sich Polizei und Staatsanwaltschaft heute Erkenntnisse. Die Leichen sollen mittels DNA-Tests zweifelsfrei identifiziert werden. Außerdem wollen Brandermittler noch einmal in die Wohnung gehen, um nach dem genauen Brandherd und der Ursache zu suchen.