Hitzewelle in Kanada

Hitzewelle in Nordamerika: Dutzende Tote in USA und Kanada

Temperaturen bis zu 49,6°C - "Ganze Orte stehen in Flammen!"

Neben Kanadas Westen erleben derzeit auch die benachbarten US-Staaten Washington und Oregon eine Hitzewelle mit zahlreichen Toten.

Allein im Bezirk Multnomah County, der mit Portland die größte Stadt Oregons einschließt, seien seit Beginn der großen Hitze am Freitag 45 Menschen im Zusammenhang mit den exzessiven Temperaturen gestorben, teilte die Behörde für Gerichtsmedizin am Mittwoch (Ortszeit) mit. In Oregons nördlichem Nachbarstaat Washington stieg die Zahl der Toten auf 13, wie die Zeitung "The Seattle Times" am Mittwoch berichtete.

Viele der Toten in und um Portland seien im Alter zwischen 44 und 97 Jahren gewesen und hätten bereits gesundheitliche Probleme gehabt, hieß es im Bericht der Gerichtsmedizin weiter. Sie seien alleine und ohne Klimaanlage oder Ventilator tot aufgefunden worden. Die vorläufige Todesursache lautet demnach Hyperthermie - eine gefährliche Überhitzung des Körpers durch Einwirkung von außen.

Menschen suchen Zuflucht inKühlungszentren

In Portland waren die Temperaturen zeitweise auf 47 Grad geklettert. Multnomah County öffnete am vergangenen Freitag drei "Kühlungszentren", darunter das Kongresszentrum von Portland. In den Lokalitäten übernachteten dem Bericht der Gerichtsmedizin zufolge mehr als 1000 Menschen, mehrere Hunderte hätten tagsüber dort Zuflucht vor der Hitze gefunden und seien auch mit Wasser und Mahlzeiten versorgt worden. Am Mittwochmorgen wurden die Zentren wieder geschlossen, weil die Temperaturen auf ihr für die Jahreszeit übliches Niveau sanken.

Hunderte Todesfälle im westen Kanadas

Im Westen Kanadas trug die Hitzewelle nach Angaben der Behörden bereits zu Hunderten Todesfällen bei. In der Provinz British Columbia seien von Freitag bis Mittwoch 486 plötzliche und unerwartete Todesfälle gemeldet worden, teilte die dortige Gerichtsmedizin am Mittwoch mit. Diese Zahl werde vermutlich noch steigen. Sie liege 195 Prozent über dem Durchschnitt. Die Behörde geht davon aus, dass der starke Anstieg mit der extremen Hitze zusammenhängt.

Hizerekord inkanadischer Ortschaft Lytton - "Ganzer Ortsteht in Flammen!"

Nach tagelangen Hitzerekorden haben die Bewohner der kanadischen Ortschaft Lytton wegen lodernder Flammen aus ihren Häusern fliehen müssen. Bürgermeister Jan Polderman habe am Mittwochabend die Evakuierung des Ortes in der Provinz British Columbia angeordnet, berichtete der TV-Sender CBC.

"Es ist schrecklich. Die ganze Stadt steht in Flammen", sagte er dem Sender. "Es dauerte etwa 15 Minuten von den ersten Rauchanzeichen bis zu dem Punkt, an dem plötzlich überall Feuer war." Zuvor hatte Lytton drei Tage in Folge Hitzerekorde verzeichnet.

49,6 Grad Celsius hatte das Thermometer nach Angaben der Wetterbehörde am Dienstag in dem Ort mit etwa 250 Einwohnern angezeigt, ein "Allzeit-Temperaturrekord". Lytton liegt rund 260 Kilometer nordöstlich von Vancouver. Wegen der Brände mussten sich nun viele Bewohner teils ohne ihr Hab und Gut in Sicherheit bringen, wie CBC berichtet. Die Feuerwehr meldete auf Twitter mehrere Brände in der Gegend. Angaben zu den Ausmaßen lagen zunächst nicht vor.

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