Himmel voller Stars

Ein Himmel voller Stars

radio SAW spielt am Totensonntag Songs von unvergessenen Künstlern

Ob Elvis Presley oder Eddy Van Halen, Falco oder Marie Fredriksson von Roxette, Amy Winehouse oder Ennio Morricone - ihr Leben hat uns bewegt und ihre Songs tun das weiterhin.

Zwischen 8 und 22 Uhr hört Ihr heute, am Sonntag, nicht nur jede Menge unsterblich gute Musik, wir haben auch Geschichten über das Leben und die Songs der vielen Künstler für Euch in petto.

Ein Himmel voller Stars. Das wird ein emotionaler Tag mit vielen Erinnerungen und ganz viel besonderer Musik! Klickt hier!

Amy Winehouse
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  • Amy Winehouse
  • Andy Fletcher (Depeche Mode)
  • Avicii
  • Barby Kelly (Kelly Family)
  • Ben E King
  • Bill Withers
  • Charlie Watts (Rolling Stones)
  • Chester Bennington (Linkin Park)
  • Christine McVie (Fleedwood Mac)
  • Coolio
  • Doris Day
  • Dusty Hill (ZZ TOP)
  • Dusty Springfield
  • Eddie Van Halen (Van Halen)
  • Ennio Morricone
  • Florian Schneider (Kraftwerk)
  • France Gall
  • Hugo Helmig
  • Irene Cara
  • James Brown
  • John Belushi (Blues Brothers)
  • Jerry Lee Lewis
  • John Davis (Milli Vanilli)
  • Johnny Cash
  • Johnny Nash
  • Joyce Sims
  • Kurt Cobain (Nirvana)
  • Laura Branigan
  • Les McKeown (Bay City Rollers)
  • Little Richard
  • Louis Armstrong
  • Marie Fredriksson (Roxette)
  • Mark Hollis (Talk Talk)
  • Mary Wilson (The Supremes)
  • Maxi Jazz (Faithless)
  • Meat Loaf
  • Melanie Thornton
  • Michael Hutchence (INXS)
  • Mory Kanté
  • Natalie Cole
  • Olivia Newton-John
  • Ronald Bell (Kool and the Gang)
  • Ric Ocasek (The Cars)
  • Sinead 'O Connor.mp3
  • Spencer Davis (Spencer Davis Group)
  • Steve Priest (The Sweet)
  • Tamara Danz (Silly)
  • Taylor Hawkins (Foo Fighters)
  • Tina Turner
  • Vangelis
  • Whitney Houston

Les McKeown (Bay City Rollers)

Die Rollermania brach los in den frühen 70ern. Da stülpten fünf schottische Musiker die komplette Teeniewelt auf den Kopf. Les McKeown war Oberroller und Sänger der Bay City Rollers. Der zuckersüße Bubblegumpop der Band blubberte bis 1978 durch die Charts. Nach dem Ende der Rollers versuchte Les als Solist sein Sängerglück. In Japan war er dabei sehr erfolgreich, in Deutschland ganz kurz durch Zusammenarbeit mit Hitproduzent Dieter Bohlen. Les McKeown verstarb im April im Alter von 65 Jahren in London.

Mary Wilson (Supremes)

Sie war eine der Supremes, der ersten Girlgroup in den Hitparaden. Der Motown Soul der 60er Jahre war ihre Tummelwiese. Leadsängerin Diana Rosss stand zwar meist im Focus, die Mutter der Band war allerdings Mary. Nach der offiziellen Auflösung der Supremes 1977 machte Mary als Solistin weiter. Mit mäßigem Erolg in den amerikanischen Discocharts. 1988 wurde Mary Wilson in die Rock n Roll Hall of fame aufgenommen. Sie starb am 8. Februar im Alter von 77 Jahren.

Charlie Watts (Rolling Stones)

Seine Liebe galt dem Jazz, sein Job war der Rock n Roll. Charlie Watts war das treibende Herz der Rolling Stones. Der coole Drummer mit dem stoisch ernsten Gesicht war seit Januar 1963 bei der Band. Seine Liebe zum Schlagzeug entdeckte er mit 10 Jahren, der Jazz des Charlie Parker entfesselte seine Leidenschaft. Sein erstes Drumkit baute Charlie Watts selbst aus einem alten Banjo. Sein erster Job war Grafikdesigner, aber als die Stones riefen, tauschte er die Zeichenstifte gegen Trommelstöcke. Wenn die Rolling Stones Tourpausen einlegten, spielte Watts weiter mit einer Big Band. Wegen seines trockenen, einfachen Spiels gilt er als einer der besten Drummer aller Zeiten. Watts verstarb am 24. August im Alter von 80 Jahren in London. Das Logo der Rolling Stones, die legendäre rote ausgestreckte Zunge, leuchtet seit diesem Tag bei Konzerten der Band schwarz.

Dusty Hill (ZZ Top)

Bart und Boogie waren seine Markenzeichen. Der Bassist aus Dallas in Texas machte mit der Band ZZ Top Weltkarriere. Die 80er waren ihre großen Jahre. Mit Schlagzeug, Bass und Gitarre eroberten sie Fanherzen. Ihr Texasboogie war treibend und in seiner Energie einzigartig. Hill komponierte nebenbei Filmsoundtracks und spielte aus Spaß auch gerne als Statist in großen Hollywoodproduktionen wie „Zurück in die Zukunft“ mit. Hill verstarb am 27. Juli im Schlaf, er wurde 72 Jahre alt.

John Davis (echte Stimme von Milli Vanilli)

Ein weniger bekannter Name, mit einer weltweit bekannten Stimme: John Davis. Geboren in South Carolina, kommt er 1975 im Rahmen seines Militärdienstes als GI nach Deutschland, wo er in den 80ern von Produzent Frank Farian entdeckt wird. Der braucht gerade dringend gute Stimmen für ein Projekt, das aus zwei berühmten Gesichtern besteht, die aber leider nicht singen können. Milli Vanilli. Rob und Fab bewegen nur die Lippen. Was wir tatsächlich hören, ist vor Allem die Stimme von John Davis. Nach dem Skandal wird er offiziell Bestandteil von The Real Milli Vanilli und bleibt auch weiterhin der Musik treu. Um dem in Corona-Zeiten unermüdlich kämpfenden Krankenhauspersonal zu danken, singt er im Dezember 2020 auf dem Hubschrauberlandeplatz des Nürnberger Klinikums. Fünf Monate später stirbt John Davis im Alter von 66 Jahren selbst an Covid 19.

Barby Kelly (Kelly Family)

Barby Kelly - Sie ist das viertjüngste Mitglied der Kelly Family. Zieht mit ihren Geschwistern in den 80ern quer durch Europa von einem Straßenkonzert zum nächsten, bis sie mit ihrer Familie in den 90ern den großen Durchbruch erleben darf - singend, tanzend, Akkordeon und Gitarre spielend und vor allem an den Congas, aber immer dezent im Hintergrund. Schon Ende der 90er zieht sie sich wegen einer psychischen Erkrankung immer weiter zurück. Sie verbringt die letzten Jahre bei Pflegeeltern, wo sie von ihren Geschwistern regelmäßig besucht wird. Am 15. April 2021 stirbt Barby Kelly mit 45 Jahren an einer Lungenembolie.

James Brown

Auch die ganz Großen haben und hatten ihre großen Vorbilder. Prince und Michael Jackson brachten uns den Funk, den sie von ihm gelernt hatten, von James Brown. Der „Soul Brother Number One“, der “Godfather of Soul”, der “Minister of New Heavy Super Funk”. Lange Zeit gilt er als einer der meistbeschäftigten Künstler im Show-Business mit bis zu 300 Auftritten und manchmal auch mehreren Alben pro Jahr. Zwar spielt er Orgel, Klavier, Gitarre und Schlagzeug, auf der Bühne aber erleben wir ihn nur Sänger, Tänzer und Bandleader. Seine Auftritte sind legendär - sein rhythmischer Sprechgesang, sein Ächzen und Kreischen. In den Blues Brothers Filmen erleben wir ihn als Reverend, er ist einer der ersten afroamerikanischen Künstler, die sich aktiv für die Rechte der Schwarzen einsetzen- bis heute gilt er als Symbolfigur schwarzen Selbstbewusstseins: James Brown.

Loalwa Braz (Kaoma)

Loalwa Braz - laut Guinessbuch der Rekorde eine der 20 meistgehörten Stimmen weltweit. Geboren 1953 in Rio de Janairo, als Tochter eines Orchesterleiters und einer Konzertpianistin. Sie lernt schnell Klavier spielen und singen und tritt in den besten Nachtclubs von Rio auf. Entdeckt wird ihre Stimme aber in Paris, wo eine französische Band einen Song covern möchte, der schon Anfang der 80er entstanden ist und eigentlich aus Bolivien stammt: Llorando se fue von der Folklore-Truppe Los Kjarkas: Die neue Version von Kaoma mit der Stimme von Loalwa Braz sorgt im Sommer 1989 für eine weltweite Tanzwelle, alle wollen plötzlich Lambada tanzen. Loalwa Braz singt auch in den nächsten Jahrzehnten ihre Songs auf Portugiesisch, Englisch, Französisch und Spanisch. Im Januar 2017 wird sie in der Nähe von Rio de Janeiro Opfer eines Gewaltverbrechens. Mit ihrem Lambada bleibt sie unvergessen.

Melanie Thornton

La Bouche – der Mund – das ist in den 90ern mit das Beste was der EuroDance zu bieten hat, auch hier hat Boney M und Milli Vanilli-Erfinder Frank Farian seine Finger im Spiel. Die markante weibliche Stimme, Melanie Thornton startet danach ihre Solokarriere und schenkt uns unter anderem diesen einen Gänsehaut-Weihnachtssong: A wonderful dream. Gerade als sie mit diesem Song im November 2001 ihren großen Auftritt in Leipzig hat und danach die Promotiontour in der Schweiz fortsetzen möchte, stürzt das Flugzeug kurz vor der Landung ab, Melanie Thornton kommt dabei ums Leben. Bittere Ironie des Schicksals, ihr einziges Album, dass sie kurz vor ihrem Tod veröffentlicht trägt den Namen „Ready to fly“ – Bereit zu fliegen.

Eddie Van Halen (Van Halen)

Eine Lichtgestalt der Rockmusik der 80er Jahre: Eddie Van Halen. Der Gitarrist der Band „Van Halen“ starb am 6. Oktober (an Krebs). Über Jahrzehnte verkaufte die Band weltweit über 85 Millionen Alben. Im Leben von Eddie Van Halen ist so viel passiert, es ist wirklich schwer, dass hier kurz auf den Punkt zu bringen. Fest steht – er war einer der größten Rock-Gitarristen der Welt! Ein Meister an den Saiten! Und das alles – ohne überhaupt eine Note lesen zu können. Eddie brachte sich das Gitarre spielen selbst bei. Zusammen mit seinem Bruder Alex und der Band Van Halen trat er eine echte Lawine los. Sie feierten weltweite Erfolge, vor allem in den 80ern – mit Sounds, die man noch nie zuvor von einer Gitarre gehört hatte. Nicht umsonst ist Van Halen in der Rock´n´Roll Hall of Fame und jeder wollte Gitarre spielen wie Eddie. Der King of Pop Michael Jackson – holte Eddie ins Studio. Er wollte einen neuen - fetten Sound. Das Gitarrensolo in „Beat it“ – das stammt von Eddie.

Florian Schneider (Kraftwerk)

Am 21. April 2020 starb Florian Schneider. Florian Schneider - klingt erstmal wie ein Allerweltsname, doch ahinter verbirgt sich aber einer der Köpfe der Band „Kraftwerk“. Deutsche Musik wird ja oft im Ausland belächelt, die Musik von Kraftwerk hingegen ist weltweit gewürdigt. Depeche Mode, David Bowie oder auch Rammstein - Sie alle wären nicht das was sie heute sind wenn es Kraftwerk nicht gegeben hätte! Die Bandgründer Florian Schneider und Ralf Hütter lernen sich 1968 an der Uni kennen – und sind von da an nicht mehr zu stoppen! Kraftwerk – das sind wahre Pioniere! Schon in den 70ern brachen sie alle vorhandenen Regeln der Musik und setzten weltweit völlig neue Maßstäbe. Ihr Markenzeichen – gleichförmige elektronische Beats und nahezu unendliche Klangschleifen. Als würde man von der Musik hypnotisiert werden. Ihre Pionierarbeit wurde 2014 mit dem Grammy für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Der wichtigste Musikpreis der Welt!

Marie Fredriksson (Roxette)

Die perfekte Verbindung aus Pop und Rock - Das sind Roxette! DIE Hitfabrik der 80er und 90er! Die Erfolgsgeschichte von Per Gessle und Sängerin Marie Fredriksson beginnt 1984 in Südschweden. Schnell werden sie mit ihrer Band Roxette zu einem der größten Pop-Acts der Welt. Vor allem die Stimme von Marie macht Roxette unverwechselbar! Mit „The Look“ springen sie 1989 in die internationalen Charts. Und auch die Kinobranche wird auf die beiden Schweden aufmerksam. Im Frühjahr 1990 liefern sie den wichtigsten Soundtrack für „Pretty Woman“ und gehen damit sogar in den USA direkt auf Platz 1 der Charts! In ihrer Karriere verkaufen Roxette mehr als 75 Millionen Platten, touren auf dem ganzen Globus und bleiben dabei die sympathischen Typen von nebenan, die gerne lachen und ihre Fans lieben. Doch 2002 - die Schocknachricht! Diagnose: Krebs – für Marie Fredricksson. Sie kämpft sich zurück auf die Bühne, geht 2009 sogar wieder mit Per auf Tour. Doch ein paar Jahre später kehrt der Krebs zurück. Am 9. Dezember 2019 stirbt Marie. Ihr Bandkollege und Freund schreibt am Tag ihres Todes: "Marie, danke für alles. Du warst eine hervorragende Musikerin, eine Meisterin der Stimme, ein großartiger Performer. Vielen Dank, dass Du meine Schwarz-Weiß-Lieder in den schönsten Farben gemalt hast. Du warst über 40 Jahre lang der wunderbarste Freund. Die Dinge werden niemals mehr die gleichen sein."

Spencer Davis (Spencer Davis Group)

Der Waliser - der Sprachen studiert und später fließend Deutsch, französisch und spanisch spricht - ist sofort schwer beeindruckt von dieser einen Jazz-Band, die er in einem Club in Birmingham hört. Vor allem von ihrem Pianisten, dem damals 14jährigen Steve Winwood. Er überredet ihn, seinen Bruder Muff und den späteren Helge-Schneider-Drummer Pete York eine gemeinsame Band zu gründen: Die Spencer Davis Group, benannt nach ihm, weil die anderen keine Interviews geben wollen. Fortan zaubern sie ihre ganz eigene Mischung aus Rock, Pop und Blues und gehen mit den Rolling Stones auf Tour. Für ihre deutschen Fans veröffentlichen sie sogar 2 echten Gassenhauer.

Später, nach dem Ende der erfolgreichen Jahre der Band, wechselt Spencer Davis die Seiten und wird Musikmanager, er kümmert sich u.a. um Robert Palmer und Bob Marley. Er wird Gastgeber einer Talkshow, lehrt an der University of California und tourt weiterhin in unregelmäßigen Abständen durch die Welt.

Spencer Davis stirbt im Oktober 2020 an den Folgen einer Lungenentzündung. Er wurde 81 Jahre alt.

Johnny Nash

Johnny Nash wird 1940 als Sohn ein Chauffeurs in Houston/ Texas geboren. Mit 13 auf einem Golfplatz angesprochen und zu einem Vorsingen eingeladen, bekommt er für 3 Jahre einen gut bezahlten Job im Lokalen Nachmittags-Fernsehen. Sein erster Song- ein Doris Day-Cover- wird sofort ein Hit, wenig später dreht er ein paar Filme. Als sein Stern längst wieder im Sinkflug ist, zieht er nach Jamaika und lernt den bisher unbekannten Bob Marley kennen. Der leiht ihm ein paar Songs und Johnny Nash kommt sofort auf den Geschmack, was Reggae angeht.

Als er Anfang der 70er direkt nach einer Augen-OP feststellt, dass er auf einmal wieder klar sehen kann, macht er daraus einen Song, den heute die ganze Welt kennt: "i can see clearly now"

Schon wenig später zieht er sich weitgehend aus dem Geschäft zurück. Beginnt ein ruhigeres Leben auf einer Ranch in Houston, finanziert Rodeos für Jugendliche, die kein Geld haben, sich ein Pferd zu leisten und lehnt sämtliche Interview-Anfragen höchst freundlich ab. Im Oktober 2020 stirbt er im Alter von 80 Jahren nach längerer Krankheit in seinem Haus in Texas.

Ronald Bell (Kool and the Gang)

Geboren 1951 in Ohio gründete er bereits Anfang der 60er mit seinem Bruder Robert und 5 Kumpels eine Band, die sich erst an Jazz versuchen und später mit Disco-Funk die ganze Welt erobern sollte: Kool and the Gang! In den 70ern und 80ern liefern sie eine Party-Hymme nach der anderen.

Mit dem Ende der Disco-Ära ändert sich auch der Sound der Band. In den 90ern fördert Ronald Bell dann die Karrieren anderer Künstler, kümmert sich zum Beispiel um die Fugees. 2018 sehen wir Kool and the Gang bei der Preisverleihung der Songwriter Hall of Fame in New York das erste mal seit 25 Jahren wieder gemeinsam auf einer Bühne, ein jahrelanger Streit gilt endlich als beigelegt. Im September 2020 stirbt Ronald Bell plötzlich und unerwartet mit 68 Jahren in seinem Haus auf den Amerikanischen Jungferninseln.

Was er hinterlässt, sind unzählige Partyhits, die er geschrieben hat, auch der wohl lässigste aller Gute-Laune-Party-Songs stammt aus seiner Feder: Celebration!

Ennio Morricone

Der Taktstock war sein Zauberstab. Er machte Filme zu cineastische Opern. Er berauschte allein durch seine Kompositionen. Für mehr als 500 Filme schrieb er den Soundtrack. Seine bekanntesten Werke sind sicher die Musiken zu den Italowestern „Zwei glorreiche Halunken“ oder „Spiel mir das Lied vom Tod“. Morricone studierte Trompete in seinem Heimatland Italien. Sein Schulfreund, der Regisseur Sergio Leone holte ihn zum Film. Dort wirkte er stilbildend und innovativ und erhielt 2016 den berühmtesten Filmpreis, den Oscar für sein Lebenswerk. Ennio Morricone verstarb am 6. Juli 2020 im Alter von 91 Jahren.

Steve Priest (The Sweet)

Er war das androgyne Wesen bei den Süßen, bei The Sweet. Die britische Band zählte zu den Glam-Rock-Göttern in den 70ern. Priests Part waren die schrillen und schrägen Gesangseinlagen als Gegenpol zu Leadsänger Brian Connolly. Dazu bearbeitete seinen selbstgebauten E-Bass. Als sich die Band 1982 trennte, zog sich Steve Priest in die USA zurück und lebte als Privatier. Kleine Sessions spielte er gern, auf Festivals trat er gelegentlich auf, aber große Sprünge waren nicht mehr sein Ding. Priest verstarb am 4. Juni 2020 im Alter von 72 Jahren.

Mory Kanté

In einem kleinen Dorf im Süden von Guinea, Westafrika, kommt Mory Kanté 1950 zur Welt, angeblich in einer Familie mit 37 Geschwistern. Die meisten seiner Vorfahren sind bedeutende Griot-Musiker. Griot - eine westafrikanische Kultur, bei der Texte über Tradition und Geschichte mittels Musik transportiert werden. Griot wird zunächst auch seine Leidenschaft, dann schließt er sich einer westafrikanischen Band an, seine Stimme wird in den 70ern innerhalb kürzester Zeit im ganzen Land populär.

In den 80ern geht Mory Kante nach Frankreich, um traditionelle afrikanische Klänge mit moderner Musik zu verbinden. Mit dieser Art Weltmusik trifft er den Nerv der Zeit, 1987 kennt die ganze Welt sein "Ye ke ye ke" - es wird die erste afrikanische Single, die die Millionengrenze durchbricht. Das dazu gehörige Album entwickelt sich zur bestverkauften afrikanischen Platte aller Zeiten.

Später kehrt er in seine Heimat zurück, um sich wieder mit Griot zu beschäftigen und um in seinem Dorf eine Konzerthalle aufzubauen. Auch später reist er noch viel mit seiner Musik um die Welt, die Frage nach deiner Lieblingsreiseroute beantwortet er mit "Jede Rückreise nach Afrika." Im Mai 2020 stirbt Mory Kanté nach langer Krankheit im Alter von 70 Jahren.

Little Richard

Ohne ihn hätte es den Rock'n'Roll SO nicht gegeben. Ohne ihn hätten sich Mick Jagger, David Bowie, James Brown, Prince, Michael Jackson und Freddie Mercury andere Idole suchen müssen. John Lennon ist sprachlos, als er Little Richard live erlebt. Den wild gestikulierenden, im Stehen Boogie-Woogie-Klavier spielenden Mann mit der Pomadenfrisur. Er gilt als der Architekt des Rock'n'Roll - und er ist der erste Mann im Rockbusiness, der seine Liebe zu Männern öffentlich macht.

Er wird als Richard Wayne Penniman 1932 in Macon, Georgia geboren - als drittes von zwölf Kindern einer bettelarmen Familie. Eigentlich hat er nur die Chance, seinem Vater nachzueifern, sprich Prediger zu sein und Schnaps zu brennen. Doch in der Kirche lernt er stattdessen Klavier zu spielen und zu singen und weil er daheim wegen seiner Homosexualität nicht willkommen ist, verlässt er früh sein Elternhaus, um gleich in den 50ern seine ersten Welthits rauszuhauen und dazu eine Show, die alles andere in den Schatten stellt. Zweimal zieht er sich für längere Zeit zurück, um als Gospelsänger und Priester die frohe Kunde zu verbreiten.

Little Richard stirbt im Mai 2020 im Alter von 87 Jahren an Knochenkrebs.

Bill Withers

Bill Withers - lebenslang ein bescheidenes Genie - aufgewachsen in einem kleinen Bergarbeiterkaff in West Virginia, verpflichtet sich mit 17 Jahren bei der Navigation und wird Mechaniker. Danach geht es mit 250 Dollar in der Tasche nach Los Angeles, wo er für einen Zulieferer Bordtoiletten für Passagiermaschinen ausstattet, u.a. für die Boing 747. Später, als er international erfolgreich ist, wird ihm die Firma eine goldene Klobrille schenken.

Zwar bekommt er Anfang der 70er seinen Plattenvertrag, doch um sich einzubilden, dass er nun Millionen mit Musik verdient, dafür ist er viel zu bodenständig. Er behält vorübergehend seinen Job. Es ist ausgerechnet eine B-Seite, auf die alle scharf sind, die alle DJs freiwillig spielen, ein Song der daraufhin eine DER Hymnen der 70er wird: Ain't no sunshine.

Es folgen gleich mehrere Songs, die zu unsterblichen Hymnen werden, wie Lean on me oder Lovely day. Seine Karriere dauert gerade mal knapp 15 Jahre an, als ihm die Plattenfirma nahelegt, einen Song von Elvis zu covern, um den nächsten großen Hit zu landen, antwortet er mit "Küsst meinen Hintern" und zieht sich endgültig aus dem Musikgeschäft zurück.

Zwar schreibt er weiterhin Songs, aber nur für sich. Als er 2015 in die Rock'n'Roll Hall of Fame aufgenommen wird, sagt er zu seiner Tochter: "Es geht offenbar ans Sterben." Bill Withers stirbt im März 2020 im in Los Angeles an den Folgen einer Herzerkrankung. Er wurde 81 Jahre alt.

John Belushi (Blues Brothers)

Es ist 1976 Dan Aykroyd und John Belushi treffen sich bei den Vorbereitungen von "Saturday Night Live", einer neuen Unterhaltungsserie in Amerika, Die beiden sind schnell ein Herz und eine Seele, ändern ihren Style: schwarze Anzüge, Ray-Ban Sonnenbrillen, die zwar Samstag Nacht keinen Sinn haben, aber sehr gut aussehen. Die Einschaltquoten explodieren, bald sprengen die Blues Brothers die Grenzen des Fernsehens. Ihr Erfolg scheint grenzenlos. Bis zum März 1982. John Belushi - seit Jahren schwer drogensüchtig - setzt sich in einem Luxushotel in L.A. eine Überdosis Herion und Kokain. Die Band überlebt - mit ständig wechselnder Besetzung. Aber das Original ist und bleibt das Original.

Tamara Danz (Silly)

Die Liste der musikalischen Überbleibsel der DDR ist recht übersichtlich. Die Familie Silly, die schon Anfang der 8Oer die "Familie" im Namen schnell ablegte ist da ein Leuchtturm. Nicht zuletzt dank der seinerzeit alles überstrahlenden Frontfrau. Die offizielle Fanseite schreibt: "Stimmgewaltig und authentisch, bewaffnet mit Charme, Intelligenz, aber auch mit einer ordentlichen Berliner Großschnauze. Wenn sie im Prenzlberg um die Blocks zog, folgte ein Kometenschweif von Fans und Freunden". Bis heute gelten sie als Institution. Tamara Danz und Uwe Hassbecker haben fast noch an ihrem Sterbebett geheiratet. Am 22. Juli 1996, erlag Tamara dem Krebs. Mittlerweile sind zwei Straßen nach ihr benannt, in Berlin und in der Nähe ihres Geburtsortes, im thüringischen Breitungen. Tamara wurde 43 Jahre alt.

Laura Branigan

Ihre Karriere begann als Backgroundsängerin von Leonard Cohen, bevor sie in den 80ern von einem deutschen Produzenten entdeckt wurde, der sie direkt in die Charts brachte. Sie lieferte Filmmusik für Flashdance und Ghostbusters, sang mit David Hasselhoff im Duett für seine Serie Baywatch und spielte 2002 am Broadway die Hauptrolle im Janis Joplin-Musical Love, Janis. Zwei Jahre später starb sie auf Long Island an einer Gehirnblutung. Unvergessen bleibt die Stimme aus New York mit dem 1984 meistverkauften Song in Deutschland.

Louis Armstrong

Ein Song aus dem Jahr 1968 – aber aktueller denn je: Er erzählt von der Schönheit der Welt und von den Glücksmomenten im alltäglichen Leben. Die Intention des Liedes war es damals, eine Gegenströmung zum zunehmend schlechter werdenden politischen Klima in den USA zu bilden. Deswegen besingt Louis Armstrong Natur, Sonne, Farben, Freundschaften und Kinderaugen und das bei all den kleinen und großen Problemen im Leben, wo Hass, Missgunst, Machtkämpfe und Katastrophen einem die Welt manchmal alles andere als „wunderbar“ vorkommen lassen. Die erste Strophe des Textes lautet:
Ich sehe grüne Bäume, auch rote Rosen. Ich sehe sie blühen für mich und dich, und ich denke mir: Was für eine wundervolle Welt.

Johnny Cash

Bob Dylan meinte, seine Stimme schien aus dem Mittelpunkt der Erde zu kommen. Die Stimme der Country-Legende Johnny Cash. Der schrieb im Laufe seines Lebens etwa 500 Songs, verkaufte über 53 Millionen Platten und erhielt stolze 15 Grammys. Zur Gitarre und zur Musik kam er während seiner Zeit als US-Soldat in Deutschland. Seinen ersten Song schrieb er 1953 in bayerischen Landsberg am Lech, 15 Jahre später war erfolgreicher als die Beatles. 2003, im Alter von 71 Jahren starb der Man in Black in Nashville an Lungenversagen. Ein Song, den wir nie vergessen werden, ist diese Country-Nummer mit Mariachi-Trompeten, in der es aber nicht um Western- und Truckerromantik geht, sondern um seine eigene Situation, gefährlicher, ungesunder Lebenswandel und die verbotene Liebe, und zwar die zu seiner späteren Frau June Carter. Als der „Ring of fire“ entstand, waren die beiden schon liiert, aber noch mit anderen Partnern verheiratet.

Ben E. King

Ben E King - der eigentlich Benjamin Earl Nelson hieß - Er war Tenor in einer stilprägenden RNB-Band namens The Drifters, danach wurde er zu einer wahren RNB und Soullegende.
Im April 2015 starb er im Alter von 76 Jahren, mit seiner Frau Betty war bis zu seinem Tod ganze 51 Jahre verheiratet und hatte mit ihr 3 Kinder. Sein größter weltweiter Hit ist schon etwas länger her, das war 1961, einer der meistgecoverten Songs auf diesem Planeten: stand by me.

Michael Hutchence (INXS)

Am 16. August 1977 – am Todestag von Elvis Presley – gründeten ein paar Teenager in Australien eine Band, die sich 2 Jahre später INXS nannte. Ihr Frontmann und Sänger Michael Hutchence hatte Zeit seines Lebens immer nur die schönsten Frauen an seiner Seite. U.a Kylie Minogue und das dänische Model Helena Christensen. Am 22. November 1997 beging er Selbstmord - das auf 20 Millionen australische Dollar geschätzte Vermögen ist bis heute spurlos verschwunden.

Curt Cobain (Nirvana)

Die Stimme von Nirvana – Curt Cobain … laut Musikmagazin Rolling Stone Rang 45 unter den 100 besten Sängern aller Zeiten. Auch er wurde Mitglied im Klub 27, Musiker die im Alter von 27 jahren starben, so wie Jimi Hendrix, Janis Joplin oder Jim Morrison.
Kurt Cobain wurde am 8. April 1994 in seinem Haus in Seattle tot aufgefunden, er nahm sich 3 Tage zuvor das Leben. Er hinterließ einen Abschiedsbrief, der mit dem Zitat eines Neil-Young-Songs endete: “It’s better to burn out than to fade away.” (Es ist besser auszubrennen, als zu verblassen.)
Nirvana spielten ihr letztes Konzert am 1. März im Terminal 1 des ehemaligen Flughafens München-Riem.

Ric Ocasek

Er liebte die coole Rockmusik und schöne Frauen. 1976 gründete er die Band The Cars. Größter Erfolg war die Single „Drive“, ein riesiger Chartbreaker 1984 auch in Deutschland. Wenn er nicht selbst am Microphon war, stand er dahinter, als Produzent z.B. für Weezer, No Doubt oder Bad Religion. Mit den Cars ist er „Member oft the Rock n Roll Hall of fame“, dort wo nur die größten Rockstars verewigt sind. Ach so, was die schönen Frauen angeht. Rik war lange verheiratet mit Topmodel Paulina Porizkova. Sie hatten sich beim Videodreh zu „Drive“ kennengelernt.

Mark Hollis

Mark war ein Intellektueller, ein Quergeist, ein Singer/Songrwiter, dem die glamoröse Popwelt zu oberflächlich war. Mit der Band „Talk Talk“ feierte er die größten Erfolge. Ihr Synthisound war stets melancholischer und ernsthafter als der von allen anderen. Der Song „Such a shame“ von 1984 war z.B. beeinflusst von dem Roman „Der Würfler“ von Luke Rhinehart und tauchte in lyrische Tiefen. Nach den Chartbreakern veröffentlichte die Band noch zwei avantgardistische mehr dem Jazz zugewandte Werke, bei denen u.a. Violinvirtuose Nigel Kennedy mitspielte. Bei den Kritikern waren diese Projekte Top, beim Publikum Flop. Mark Hollis veröffentlichte Ende der 90er noch ein Soloprojekt und zog sich danach komplett aus der Musikszene zurück. Er fühlte sein Genie verkannt.

Doris Day

Was den Deutschen Lilo Pulver, war den Amis Doris Day. Das ansteckende Lachen machte sie unvergessen. Zunächst trat Day als Sängerin in Big Bands auf, bis ihr 1947 der Sprung nach Hollywood gelang. Familienfreundliche Komödien in denen sie die Sauberfrau spielte waren ihr Markenzeichen. Mit Fimpartnern wie Rock Hudson, Cary Grant, Frank Sinatra oder James Stewart brillierte sich auf der Leinwand. Sie sang unzählige Filmsongs, doch zu ihrer Erkennungsmelodie wurde „Che sera“ aus dem Hitchcock-Thriller „Der Mann, der zuviel wusste“. In den 60ern verblasste ihr Ruhm. Das Day´sche Frauenbild war veraltet. Mitte der 70er zog sich Doris Day aus der Öffentlichkeit zurück. Ihr weiteres Leben widmete sie dem Tierschutz und absolvierte nur einige wenige Auftritte.

Der Ewigkeitssonntag oder Totensonntag ist der letzte Sonntag im Kirchenjahr gegen Ende November. Er ist ein besonderer Gedenktag für die Verstorbenen, in der in den Gottesdiensten Trauer und Hoffnung auf besondere Weise zum Ausdruck kommen. Familienangehörige und Freunde der Verstorbenen versammeln sich an diesem Tag in den Kirchen. Vielfach werden Lichter für die Verstorbenen der zurückliegenden zwölf Monate entzündet, ihre Namen verlesen, für sie und ihre Angehörigen gebetet. Darüber hinaus wird über die Grenzen des eigenen Lebens nachgedacht und die Hoffnung auf Leben zum Ausdruck gebracht. Viele Menschen gehen an diesem Tag auch auf den Friedhof und schmücken die Gräber.

König Friedrich Wilhelm III. von Preußen erklärte 1816 den letzten Sonntag des Kirchenjahres als allgemeinen Feiertag zur Erinnerung an die Verstorbenen. Wahrscheinlich spielte bei dieser Entscheidung das Gedenken an die Gefallen der Befreiungskriege eine besondere Rolle. Dieser „Totensonntag“ gewann jedoch schnell Popularität als allgemeiner Gedenktag an die Verstorbenen und wurde auch von anderen Landeskirchen übernommen. So bildete er das evangelische Gegenstück zur Feier von Allerseelen (2.11.) in der katholische Kirche. Im Sprachgebrauch der evangelischen Gottesdienstordnungen wird dieser letzte Sonntag des Kirchenjahres als Ewigkeitssonntag bezeichnet, weil in ihm die Trauer und die Erinnerung an die Verstorbenen mit dem Nachdenken über Tod und Leben, die Zeit und die Ewigkeit verbunden ist. Die liturgische Farbe des Ewigkeitssonntags ist grün als Farbe der Hoffnung.

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