Reiner Haseloff

Haseloff besucht Intel-Chipfabrik in Irland

Landesregierung will Kontakte knüpfen

Die Landesregierung von Sachsen-Anhalt geht in dieser Woche den nächsten Schritt im Zuge der angekündigten Ansiedlung des US-ChipherstellerIntelin Magdeburg. Eine Delegation um Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) besucht am Dienstag denIntel-Standort im irischen Leixlip. Der Industriecampus nahe Dublin dient als Vorbild für die Pläne in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt.

"Es geht darum, die besondere Firmenphilosophie vonIntelnoch besser zu verstehen; ich bin mir sicher, dass wir diesem Standard auch hier entsprechen können", sagte Haseloff der Deutschen Presse-Agentur. "Wir werden uns zum Beispiel auch die Alters- und Qualifikationsstruktur der Beschäftigten ansehen. Dann können wir gemeinsam mit unseren Partnern wie den Hochschulen, den Bildungsträgern oder der Bundesagentur für Arbeit unseren Teil dazu beitragen, ein gutes Umfeld fürIntelzu schaffen."

Das US-Unternehmen hat angekündigt, in einer ersten Ausbaustufe zwei direkt benachbarte Halbleiterwerke in Magdeburg bauen zu wollen. Dort sollen Prozessoren und Grafikchips hergestellt werden. Es sollen mehrere Tausend Arbeitsplätze entstehen,Intelwill zunächst rund 17 Milliarden Euro investieren. Mit Blick auf die Pläne sagte Wirtschaftsminister Schulze kürzlich, wenn dies alles so komme, sei das "die größte Einzelinvestition in der Geschichte Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg".

In Irland hat das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 1989 bisher rund 22 Milliarden US-Dollar in Leixlip investiert. Aktuell arbeiten 4900 Angestellte in einer 146 Hektar großen Fabrik. Die Produktionsflächen sollen nahezu verdoppelt und für dieIntel-4-Prozess-Technologie sowie die Auftragsfertigung genutzt werden.

Die Landesregierung will vor Ort neben der Besichtigung der Produktionsstätte jedoch auch einen Einblick bekommen, wie das Unternehmen mit lokalen Akteuren zusammenarbeitet. "Intelwill sich in Magdeburg verankern, sie wollen Bestandteil der Wirtschaft und Gesellschaft sein. Wie sie das in Irland gemacht haben, werden wir uns anschauen", sagte Haseloff.

Außerdem könnte es bei dem Austausch auch um genehmigungsrechtliche Fragen sowie den Umweltschutz gehen. Spätestens im Frühjahr 2023 sollen die Bauarbeiten in Magdeburg beginnen. "Irland liegt in der EU, die haben bei Bauprojekten die gleichen Naturschutzauflagen zu beachten wie wir. Diese Erfahrungen können uns bei der Ansiedlung in Magdeburg helfen", so der Ministerpräsident.

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