23 Tage vor seinem ersten Länderspiel wird der neue BundestrainerHansiFlick erstmals öffentlich seine Pläne und Ziele mit der deutschen Nationalmannschaft benennen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) lud am Sonntag, dem offiziellen Arbeitsbeginn des 56 Jahre alten Flick als Nachfolger von Joachim Löw, für den 10. August zu einem Medientermin nach Frankfurt/Main ein. Flick wolle dann "gemeinsam mit seinem Trainerteam" einen ersten Ausblick auf die darauffolgenden Wochen geben.
Der einstige Assistent von Löw, der in den vergangenen anderthalb Jahren mit dem FC Bayern München sieben Titel gewonnen hatte, soll die Nationalelf nach zwei schlechten Turnieren wieder zurück in die Weltspitze führen. Diese Vorgabe machte DFB-Direktor Oliver Bierhoff schon bei der Verpflichtung von Wunschkandidat Flick bis zum Sommer 2024. Flicks erstes großes Turnier ist die WM 2022 in Katar, gefolgt von der Heim-Europameisterschaft im Sommer 2024.
In den vergangenen Wochen hatte Flick im Hintergrund erste Weichen gestellt, etwa mit der Verpflichtung von Danny Röhl als weiterem Assistenztrainer neben Marcus Sorg. Benennen muss er auch noch einen Nachfolger für Torwarttrainer Andreas Köpke, der den DFB nach 17 Jahren gemeinsam mit Löw vorzeitig verlassen hat.
Erste sportliche Aufgabe von Flick wird es sein, das WM-Ticket für Katar zu lösen. Noch sieben Qualifikationsspiele stehen dafür bis zum Jahresende auf dem Programm. Den Auftakt bilden die Partien im September gegen Liechtenstein in St. Gallen (2.), in Stuttgart gegen Armenien (5.) und gegen Island in Reykjavik (8.).
Nach der 1:2-Heimniederlage gegen Nordmazedonien im März belegt die DFB-Auswahl nach drei Spieltagen mit sechs Punkten nur Platz drei hinter Armenien (9 Punkte) und den Nordmazedoniern (6). Nur der Gruppenerste qualifiziert sich direkt für die Winter-WM in Katar.
Flick wird bei seiner Vorstellung zahlreiche Fragen zu beantworten haben. Er wird aufzeigen müssen, mit welchen Spielern er die Zukunft plant. Löw hatte zur EM das Weltmeister-Duo Thomas Müller (31) und Mats Hummels (32) zurückgeholt. Bleiben sie?
Auch der Dortmunder Marco Reus (32), der auf eine EM-Teilnahme verzichtet hatte, könnte wieder ein Thema werden. Aus dem 26-köpfigen EM-Kader hatte nach dem Achtelfinal-Aus gegen England nur Stammspieler Toni Kroos (31) von Real Madrid sein Karriereende im Nationaltrikot erklärt.