Unbeeindruckt vom massiven Verletzungspech hat der deutsche Handball-MeisterSCMagdeburgmit einem 37:35 (15:18) bei den Rhein-Neckar Löwen Revanche für die bittere Niederlage im Pokal-Finale genommen und sich die Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung erhalten. Dank des Erfolges behauptete der SCM mit 49:11 Punkten den zweiten Tabellenplatz in der Bundesliga hinter Rekordmeister THW Kiel (49:9), der sich bereits am Samstag beim TVB Stuttgart mit 31:27 durchgesetzt hatte.
Ohne fünf verletzte Leistungsträger, darunter Star-Rückraumspieler Gisli Kristjansson, liefMagdeburgvor 13 200 Zuschauern in Mannheim lange einem Rückstand hinterher. Erst Mitte der zweiten Halbzeit verschaffte sich das Team von Trainer Bennet Wiegert mit einem 4:0-Lauf vom 24:25 zum 28:25 ein kleines Polster, das bis zum Ende mit Leidenschaft verteidigt wurde.
«Ich bin verdammt stolz auf die Mannschaft, die das überragend gemacht hat. Was sie heute geleistet hat, ist für mich genauso wertvoll wie ein Titel. Dazu gehört ganz viel Charakter. Ich freue mich sehr für die Jungs, dass sie sich belohnen konnten», sagte Wiegert am Sky-Mikrofon. Beste Werfer beim Sieger waren Michael Damgaard mit neun Toren und Tim Hornke mit acht Treffern. Für die Löwen traf Nationalspieler Juri Knorr neunmal.
Kiel leistete sich drei Tage nach der bitteren 27:31-Pleite im Viertelfinale der Champions League gegen Paris Saint-Germain in Stuttgart keine Schwäche. «Ich bin sehr erleichtert und unglaublich stolz auf meine Mannschaft, die viel Charakter gezeigt hat», lobte THW-Trainer Filip Jicha nach dem souveränen Auftritt am Samstagabend.
Dank des Erfolges, bei dem Sander Sagosen und Miha Zarabec mit jeweils sechs Toren beste Werfer waren, hält der Rekordmeister im Titelkampf weiter alle Trümpfe in der Hand. «Das war ein ganz wichtiger Sieg, es war erneut wie ein Finale», sagte Kiels Kapitän Domagoj Duvnjak und fügte mit Blick auf den Saison-Endspurt hinzu: «Jedes Spiel ist brutal schwer, aber wir sind konzentriert und wissen, was wir wollen.»