Häftling in Handschellen türmt in Stendal

Erneut hat ein Untersuchungshäftling in Sachsen-Anhalt einen Gerichtstermin zur Flucht genutzt. Der 22-Jährige türmte am Dienstag in Stendal, weil sein Antrag auf vorläufige Freilassung bis zum Prozess scheiterte, sagte ein Gerichtssprecher. Er entkam auf dem Weg zurück in seine Zelle durch die Eingangstür des Gerichtsgebäudes. Der Mann trug Handschellen und wurde von drei Justizbeamten bewacht. Er saß seit Anfang November wegen versuchter Erpressung, versuchten Raubes und illegalen Drogenbesitzes in Burg in U-Haft. Die Polizei hat eine Fahndung eingeleitet. In den vergangenen Monaten waren bereits Häftlinge bei Gerichtsterminen in Halle und Quedlinburg geflüchtet - sie wurden gefasst. Der im August geflohene Häftling aus Dessau ist noch untergetaucht. Mitte Oktober türmte ein 27-Jähriger bei seiner Festnahme in Gerbstedt (Mansfeld-Südharz) - ebenfalls in Handschellen. Er konnte wenige Tage später in seiner eigenen Wohnung gestellt und dieses Mal erfolgreich festgenommen werden.
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