Stromausfall in Dresden

Großer Stromausfall in Dresden

Ballon vermutlich Schuld - Polizei ermittelt

Für ca. 300.000 Haushalte in Dresden und Umgebung ging am Montagnachmittag nichts mehr: Der Strom war weg.

Die sächsische Landeshauptstadt war von einem weitgehenden Stromausfall betroffen gewesen, der soll vermutlich durch einen metallbeschichteten Ballon verursacht worden.

Untersuchungen dauern an

Bei den Untersuchungen wurden verschmorte Reste eines Flugobjekts gefunden.

Ob dieser Ballon gezielt gesteuert oder zufällig an die neuralgische Stelle des Einspeise-Umspannwerks Dresden Süd gelangte, wurde im Laufe des Abends von der Kriminalpolizei vor Ort untersucht, wie der Netzbetreiber SachsenEnergie mitteilte. Die Auswertungen der Untersuchungen dauerten an.

Notrufe und Fehlalarme

Die Störung war auch in umliegenden Städten wie Radebeul, Radeberg und Freital zu bemerken. SachsenEnergie teilte mit, dass um 15.00 Uhr wieder 95 Prozent der Haushalte versorgt waren.

Die Feuerwehr Dresden bat Nutzerinnen und Nutzer per Twitter, den Notruf für dringende Fälle freizuhalten. Die Rufnummer 112 funktionierte trotz des Ausfalls durchgehend, weil die Integrierte Regionalleitstelle Dresden mit einem Notstromaggregat versorgt wurde, wie die Feuerwehr am frühen Abend mitteilte.

270 Notrufe gingen bei der Leitstelle zwischen 14.00 und 16.00 Uhr aus Dresden, den Landkreisen Meißen sowie Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ein.

Feuerwehr und Rettungsdienst rückten allein in Dresden 34 Mal wegen des Stromausfalls aus. 24 Mal wurden die Einsatzkräfte alarmiert, weil Aufzüge stecken geblieben waren.

Automatische Brandmeldeanlagen verursachten vier Fehlalarme. Im Georg-Arnold-Bad gab es eine Überflutung durch Abwasser, weil wegen des Stromausfalls eine Hebeanlage nicht funktionierte. Außerdem rückten die Retter einige Male zu Patienten aus, deren Heimbeatmungsgeräte infolge des Stromausfalls nur für eine begrenzte Zeit funktionierten.

Auch die Dresdner Verkehrsbetriebe hatten mit dem Ausfall zu kämpfen: Die Straßenbahnen blieben zwischenzeitlich liegen, gegen 14.30 Uhr schrieben die Betriebe bei Twitter, dass der Verkehr langsam wieder anrolle.

Seite teilen