Mafia-Prozess

Großer Mafia-Prozess in Italien

Mehr als 300 mutmaßliche Mitglieder und Helfer sind angeklagt

Heute begann einer der größten Mafia-Prozesse der letzten Jahrzehnte in der süditalienischen Stadt Lamezia Terme. Über 300 mutmaßliche Mitglieder und Helfer der Verbrecherorganisation'Ndrangheta müssen sich vor Gericht verantworten. Dabei geht es zum Beispiel um die Mafia-Zugehörigkeit, Erpressungen, Drogenhandel, Geldwäsche und auch um Mord. Unter den Beschuldigten sind auch ehemalige Politiker, Unternehmer und Polizisten.

Verfahren ist von großer Bedeutung

Das Verfahren gegen die vielen Angeklagten wird etwa ein bis zwei Jahre dauern, ist aber von enorm großer Bedeutung, erklärte der leitende Staatsanwalt Nicola Gratteri: "DieserProzessist in vielerlei Hinsicht wichtig". Er betonte, dass es ein Zeichen sei, dass der Prozess in der Heimatregion der'Ndrangheta stattfände.

Hochsicherheitsgerichtssaal für 1000 Menschen

Für den Prozess wurde ein riesiger Hochsicherheitsgerichtssaal hergerichtet, sodass etwa 1000 Beteiligte auch unter Einhaltung der Mindestabstände durch Corona ihren Platz finden können. Etwa 900 Zeugen werden erwartet, darunter teilweise ehemalige Mafia-Mitglieder. Etwa 90 Angeklagte haben Medienberichten zufolge die Vorwürfe zugegeben und sich für ein Schnellverfahren entschieden. Für sie soll es am 27. Januar vor Gericht losgehen.

300 Festnahmen bei Großaktion gegen die Mafia im Dezember 2019

Das ganze Verfahren ist das Ergebnis der jahrelangen Arbeit aus der Justiz. Bei einer Großaktion im Dezember 2019 wurden etwa 300 Menschen festgenommen, es wurde auch in Deutschland, der Schweiz und Bulgarien ermittelt.Die 'Ndrangheta gilt als brutalste und mächtigsteMafia-Organisation in Italien.

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