In der Debatte um eine Maskenpflicht an Schulen hat Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) einen Kompromiss vorgeschlagen. So könnte nach dem Schulstart am
27. August zwei Wochen lang die Empfehlung gelten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, sagte ihre Sprecherin Ute Albersmann am Mittwoch. Hintergrund sei, das manche Familien erst zum Ferienende aus dem Urlaub zurückkehrten. So könnte die Gefahr von neuen Infektionsherden mit dem neuartigen Coronavirus durch Reiserückkehrer minimiert werden.
Mit einem solchen Schritt könnten auch die Sorgen vieler Eltern aufgenommen werden, sagte Albersmann. Zwar seien zahlreiche Familien erleichtert, dass wieder der tägliche reguläre Unterricht in den Schulen starten solle. Gleichzeitig bestehe ein großes Interesse, die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen zu schützen. Das letzte Wort zu konkreten Corona-Schutzmaßnahmen an den Schulen habe das Bildungsministerium.
Beide Häuser wollen dazu in den nächsten Tagen weitere Gespräche führen. Am kommenden Dienstag soll sich die schwarz-rot-grüne Landesregierung mit den entsprechenden Plänen des Bildungsministeriums beschäftigen. Minister Marco Tullner (CDU) hatte bisher mitgeteilt, dass sein Haus die Entwicklungen in den anderen Bundesländern beobachte, in denen die Schule bereits begonnen habe und daraufhin entscheiden werde.
Bisher ist geplant, dass alle Klassenstufen in den Regelbetrieb wechseln. Vor den Sommerferien hatten nur Grundschüler in vollen Klassenstärken gelernt, aber mit einem fest zugeordneten Lehrer. Ältere Jahrgänge wurden aufgeteilt und lernten abwechselnd zuhause und in der Schule. So sollten die Sicherheitsabstände gewahrt werden. Vertreter von Lehrkräften und Eltern hatten die Rückkehr zum Regelbetrieb ohne weitere Schutzmaßnahmen zuletzt kritisch bewertet.