Schläge mit einem Fleischklopfer, Tritte gegen den Kopf und eine erniedrigende Kahlrasur: Eine tödliche Gewaltorgie gegen eine Frau im Sommer in Bernburg (Salzlandkreis) beschäftigt seit heute das Landgericht Magdeburg.
Zwei 20 und 21 Jahre alten Männern, einer 34 Jahre alten Frau und deren 16 Jahre altem Sohn wirft die Staatsanwaltschaft vor, die 39-Jährige im Juni 2018 in einer Wohnung aus Mordlust getötet zu haben.
Dem 16-Jährigen wird außerdem gefährliche Körperverletzung und versuchter Totschlag vorgeworfen.
Er soll einige Zeit vor der anderen Tat einen heute 63-Jährigen in einer anderen Wohnung mit Fäusten und einem Gegenstand geschlagen und schwer verletzt haben.
Inwieweit beide Ereignisse zusammenhängen, blieb am ersten Verhandlungstag zunächst offen.
Laut Anklage sollen das Quartett in der Nacht zum 11. Juni 2018 plötzlich und grundlos angefangen haben, die Frau zu misshandeln.
"Sie schlugen und traten gegen ihren Kopf, schlugen mit einem Fleischklopfer auf ihre Fingerkuppen, stachen mit einem Messer in Oberschenkel und Wade und rasierten ihr den Kopf", schilderte Oberstaatsanwältin Martina Klein.
Weiterhin sollen sie den Kopf der 39-Jährigen in das Toilettenbecken und in die mit Wasser gefüllte Badewanne gedrückt haben.
Circa einen Tag nach der Attacke starb sie in einem Krankenhaus in Halle an einem Hirnödem.
Laut Oberstaatsanwältin haben sich alle kurz davor in einer anderen Wohnung in Bernburg aufgehalten.
Die zwei Männer und die Frau hätten diese dann verlassen, der 16-Jährige blieb zurück.
Dort vergriff er sich laut Anklage an einem heute 63 Jahre alten Mann. Ersoll ihn mit Fäusten und einem unbekannten Gegenstand geschlagen und danach auch die Wohnung verlassen haben.
Alle Angeklagten kündigten mit Ausnahme des 16-Jährigen an, sich später zu den Vorwürfen entweder selbst oder über ihren Verteidiger äußern zu wollen.
Der Prozess wird am 18. Dezember fortgesetzt.
Insgesamt sind sieben weitere Verhandlungstage bis zum 1. Februar angesetzt.