Mit einem Drei-Stufen-Plan sollen nach einem Vorschlag aus Wissenschaft, Sport und Kultur trotz Corona-Pandemie wieder Zuschauer beiGroßveranstaltungenmöglich werden. In den Ergebnissen der Studie "Schrittweise Rückkehr von Zuschauern und Gästen: Ein integrierter Ansatz für Kultur und Sport" wird ein"Basiskonzept" empfohlen. "Wir wollen der Politik einen Weg aufzeigen, wie es zurück gehen könnte", sagte der Berliner Gesundheitsökonom Florian Kainzinger heute in Berlin während der Präsentation des von gut 40 Sport- und Kultureinrichtungen getragenen Konzeptes, an dem 20 Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen mitgewirkt haben.
Bei geschlossenen Räumen soll demnach für jeden Veranstaltungsort ein Hygiene-, Lüftungs- und Infektionsschutzkonzept erforderlich sein. Das Papier geht von einer Besetzung zwischen 25 und 30 Prozent aus. Zudem sollen personalisierte Tickets, die zusammen mit dem Ausweis kontrolliert werden, und medizinische Masken Pflicht sein. Auf den Verkauf von Speisen oder Getränken wird verzichtet, es gelten Mindestabstände mit entsprechend leeren Sitzreihen.
Im Außenbereich ist danach eine Auslastung von bis zu 40 Prozent möglich. Maskenpflicht soll bis zu den Plätzen gelten, bei mehr als 1.000 Besuchern soll es keinen Alkohol geben. Das Basismodell für drinnen und draußen unterscheidet nicht, ob Besucher geimpft sind oder nicht.
Eine Steigerung darüber hinaus erfordere ein "individuelles Spezialkonzept", heißt es weiter in dem 21-seitigen Papier. Ein Hygienekonzept mit hohen Standards soll "unkontrollierten "Wildwuchs" von Hygienekonzepten unterbinden". Die im Papier "Maximalmodell" genannte Variante erfordert eine Teststrategie unter anderem mit digitaler Unterstützung des Kontaktmanagements. Verbindlich wären zudem Antigen-Tests vor jeder Veranstaltung. Das Papier geht davon aus, dass dann der Zugang bis zur vollen Besetzung möglich ist.
Einen konkreten Zeitpunkt wollten die Beteiligten nicht nennen. Es gehe um eine Zusammenschau von verschiedenen Kriterien, «zentrale Frage ist die Belastung des Gesundheitswesens», sagte Kainzinger. «Wir können nicht alles absperren, bis die letzte Person geimpft ist.» Aus Sicht von Georg-Christian Zinn, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin in Ingelheim, soll das Konzept «möglichst vielen Zuschauern die Möglichkeit geben, an denVeranstaltungenteilzunehmen». Als Vertreter der Theater sagte Klaus Dörr, Intendant der Volksbühne Berlin: «Wir können jeden Tag starten.»