Ghettoblaster

Geräte reparieren, Geld bekommen

Thüringen zahlt "Reparaturbonus"

Wer sein Elektrogerät reparieren lässt anstatt es zu entsorgen, soll ab Dienstag die Hälfte der Kosten erstattet bekommen. Das teilte das Thüringer Umweltministerium am Montag mit. Bis zu 100 Euro sollen pro Erwachsenem noch in diesem Jahr über den sogenannten Reparaturbonus ausgezahlt werden. Er ist ein gemeinsames Projekt des Thüringer Umweltministeriums mit der Verbraucherzentrale.

«Mit dem bundesweit einmaligen Projekt Reparaturbonus wollen wir einen wichtigen Impuls setzen: Wer sich gut um seine defekten Geräte kümmert, wird belohnt», sagte Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne). Eine Reparatur sei aus ökologischen Gründen zwar wünschenswert, rechne sich aber für den Einzelnen oft nicht. Egal ob es sich um eine defekte Kaffeemaschine, ein kaputtes Handy oder ein nicht mehr laufendes Radio handelt: Der Reparaturbonus sorge dafür, dass nachhaltiges Handeln auch finanziell sinnvoll ist, sagte der Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Thüringen, Ralph Walther.

Der Thüringer Reparaturbonus startet am 15. Juni 2021. Das Antragsformular, das etwa nach der Art des Geräts, dem Kaufjahr und persönlichen Angaben fragt, muss via www.reparaturbonus-thueringen.de heruntergeladen und ausgefüllt werden. Gemeinsam mit der Originalrechnung und einem Zahlungsnachweis der Reparaturkosten ist es zunächst per Post an die Verbraucherzentrale Thüringen zu senden.

Das Europäische Umweltbüro hat laut Ministerium ausgerechnet, dass allein die Verlängerung der Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones im EU-Raum um nur ein Jahr rund vier Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen würde. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von zwei Millionen Autos. Eine längere Nutzungsdauer von Elektrogeräten reduziere zudem den Verbrauch von Metallen, seltenen Erden, Wasser und Chemikalien.

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