«Gendersternchen» wurde zum Anglizismus des Jahres 2018 gekürt.
Gemeint ist damit das Schriftzeichen * zwischen Wortstamm und weiblicher Nachsilbe «in», also etwa bei «Lehrer*innen». Der Stern soll es ermöglichen, alle Geschlechter zugleich anzusprechen.
Überzeugt habe die Jury neben der sprunghaften Verbreitung im öffentlichen Sprachgebrauch die zentrale Bedeutung, die das Zeichen und das Wort dafür in der Auseinandersetzung «mit dem schwierigen und heftig umstrittenen Thema der sprachlichen Gleichbehandlung aller Geschlechter eingenommen hat», teilte der Jury-Vorsitzende Anatol Stefanowitsch am Dienstag in Berlin mit.
Zuletzt gab es viel Aufmerksamkeit für die Stadt Hannover, weil sie eine neue «Empfehlung für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache» einführte (also zum Beispiel Lehrende statt Lehrer).
2018 gab es auch eine Diskussionen um eine mögliche Aufnahme des Gendersternchens in die amtliche Rechtschreibung. Der Rat für deutsche Rechtschreibung beschäftigte sich damit.
Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Begriffe „Framing“ und „nice“. Das Wort „Framing“ bezeichnet die Darstellung eines Themas aus einer bestimmten Perspektive mittels sprachlicher Bilder, mit dem Ziel, bestimmte politische Positionen zu diesem Thema überzeugend zu vermitteln.
Der „Anglizismus des Jahres“ wird in Deutschland seit 2010 gekürt.
Damit soll den Initiatoren zufolge ein „positiver Beitrag des Englischen zur Entwicklung des deutschen Wortschatzes“ geleistet werden.
2017 holte der Begriff „Influencer“ den Titel. Davor waren es die Wörter „Fake News“ (2016), „Refugees Welcome“ (2015), „Blackfacing“ (2014), die Nachsilbe „-gate“ (2013), „Crowdfunding“ (2012), „Shitstorm“ (2011) und „leaken“ (2010).