Geld spenden - doch worauf müsst Ihr achten?

Bei diesen Organisationen ist Euer Geld gut aufgehoben


Über 3,3Milliarden Euro haben die Deutschen letztes Jahr an gemeinnützige Organisationen gespendet, schätzt der Deutsche Spendenrat e. V. und sagt: "Die Deutschen bleiben trotz Pandemie solidarisch."

Und es gibt auch jedes Jahr mehrsoziale Projekte, Initiativen und Stiftungen, die manunterstützen kann.

Die erste Frage: Wen wollt Ihr unterstützen?

Aufforstungsprojekte,innovative Crowdfundingprojekte, das örtlich Hozpiz,Tierschutzvereine, eine Plattform wie Wikipedia, den Sportverein der Kinder oder Brot für die Welt und Greenpeace - es gibt so viele gemeinnützige Organisationen, aber auch einzelne Personen,die um Unterstützung bitten. Über 300 geprüfte und mit dem "Spendensiegel" zertifizierte Organisationen gibt es allein in Deutschland.

Macht Euch bewusst, was ihr wirklich wichtig und gut findet und welches Ziel Ihr selbst verfolgen möchtet, rätMax Mälzer vom Deutschen Spendenrat: „Dann fällt einem die Entscheidungzu spenden, leichter, und man grübelt im Nachhinein nicht, ob es das Richtige war“.

Außerdem könnt Ihr Euch überlegen, ob Ihr eine einmalige Spende abgeben möchtet oder regelmäßig Gutes tun wollt.

Ist die Organisationvertrauenswürdig?

Ein erstes Indiz für Vertrauenswürdigkeit ist es, wenn eine Organisation z. B. als "gemeinnützig" anerkannt wurde. Dann hat das zuständige Finanzamt geprüft, ob es eine zweckgerichtete Geschäftsführung gibt. Auch die Transparenz ist ein wichtiger Baustein. Gemeinnützige Organisationen müssenTätigkeits- oder Jahresberichteoffenlegen - ein weiteres Zeichen für eine vertrauenswürdige Organisation. Bei Privatpersonen- meist klassische Crowfundingprojekte - hat man diese Sicherheit nicht - da muss man anders hinschauen.

Spendensiegel als Aushängeschild

Ihr könnt aber auch darauf achten, ob die Organisation ganz offiziell als seriös eingestuft wird, wenn sie mit dem Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI)ausgezeichnet wurde. Aber Achtung: Es werden nur Organisationen geprüft, die in den beiden jüngsten Geschäftsjahren mehr als 25.000 Euro pro Jahr eingenommen haben. Wenn eine Initiative das Spendensiegel also nicht trägt, bedeutet das nicht automatisch, dass sie unseriös ist. Gerade kleinere Organisationen verzichten auf das Siegel, da es nicht kostenfrei ist.Auch Phineo, eine Beratung für gesellschaftliches Engagement, untersucht Projekte und zeichnet sie mit dem „Wirkt-Siegel“ aus.

Negativliste und Widerrufsrecht

Das DZI führt außerdem eine Negativliste mit einer Übersicht an Organisationen, die gegen "wichtige Grundsätze der Geschäftspraxis vertrauenswürdiger Spendenorganisationen" verstoßen. Wenn Ihr regelmäßig spenden möchtet, achtet auf die Kündigungsfristen. Seriöse Hilfsorganisationen sollten ihren Spendern ein 14-tägiges Widerrufsrecht einräumen. Es gibt aber auch interessante Alternativen, wie Ihr Gutes tun könnt: Lokale Kleiderkammern oder Tafeln freuen sich auch über Sachspenden - achtet hier besonders auf gezielte Aufrufe von Organisationen in Eurer Region.

Alle Informationen auf einen Blick

Hier gibt es alle Informationen noch einmal zusammengefasst, worauf Ihr bei einer Spende achten solltet:

  • die Projekte werden inklusive Jahresbericht mit Einnahmen und Ausgabentransparent dargestellt
  • die Organisation trägt z.B. das Spendensiegel (DZI) als Zeichen für Seriösität
  • die Initiative steht nicht auf der Negativliste desDeutschen Zentralinstituts für soziale Fragen
  • 14-tägiges Widerrufsrecht für regelmäßige Spenden

Der Deutsche Tierschutzbund ist für Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland verantwortlich. Zu den Hilfen gehören Futterspenden, Rechtsbeistand und Beratungen.

Sea Shepherd

Das Zielist es, die Meere und deren Bewohner, wieDelfine, Robben und Haie, zu erhalten.

In der Antarktis gehen japanische Walfangflotten im Schutzgebiet auf Jagd. Sea Shepherd geht gegen illegalen Walfang vor.

Im japanische Taiji werden jährliche tausende Delfine getötet. Sea Shepherd kann hier nicht direkt gegen das Töten vorgehen, da die japanische Gesetzeslage dies nicht zulässt. Dafür dokumentiert und veröffentlicht die Organisation Material der Jagden und deckt Verbindungen zum internationalen Delfinhandel auf.

WWF

Der World Wide Fund For Nature (WWF) ist eine der größten Naturschutzorganisationen der Welt und in mehr als 100 Ländern aktiv. Weltweit führen die Mitarbeiter des WWF Projekte zur Bewahrung der biologischen Vielfalt durch.Beim WWF können mehrere Projekte unterstützt werden.

Beispielsweiseversinkendie Ozeane immer mehr im Plastikmüll. In jedem Quadratkilometer Meer schwimmen heute laut WWF mehrere hunderttausend Teile Mikroplastik und Plastik. Die Organisation unterstützt Projekte an Flüssen wie dem Mekong in Vietnam, um die Vermüllung zu stoppen.

Ein weiteres Projekt: Die Menschenaffen leben ausschließlich auf den Inseln Sumatra und Borneo in freier Wildbahn. In den letzten 30 Jahren ist laut WWF mehr als die Hälfte des Orang-Utan-Waldes gerodet worden. Die Organisation setzte sich hier für Schutz-Maßnahmen ein.

Greenpeace

Greenpeace ist eine internationale Umweltorganisation, die mit ihren Aktionen für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen von Mensch und Natur und Gerechtigkeit für alle Lebewesen kämpft.

Greenpeace setzt sich unter anderem für Transparenz bei Herkunft von Fleisch und Wurst in Supermärkten ein. Edeka beispielsweise verschweigt laut der Organisation seinen Kunden, wie die Tiere gehalten werden. Das möchte Greenpeace ändern.

Außerdem arbeiten viele Textil-Hersteller mit gefährlichen Chemikalien, die sich mittlerweile sogar in Tieren am Nord- und Südpol nachweisen lassen. Die Organisation möchte hier die Verbraucher auf das Thema aufmerksam machen. Einige Händler haben bereits eingewilligt, die Chemikalien in der Kleidung zu reduzieren.

Albert-Schweitzer-Stiftung

In Ländern wie Deutschland ist es für eine gesunde Ernährung nicht notwendig, Tiere für die Herstellung von Lebensmitteln leiden und sterben zu lassen. Deshalb fördert die Albert-Schweitzer-Stiftung die vegane Ernährungsweise als die derzeit ethisch beste Lösung.

Sie setzt sie sich auch für eine schrittweise Reduktion des Verbrauchs von Tierprodukten ein. Da ein Ende der Nutzung von Tieren als Nahrungsquelle derzeit nicht absehbar ist, wirkt die Stiftung zudem auf eine weniger qualvolle Züchtung, Haltung und Tötung der Tiere hin.

Mit dem Grunz-Mobil, ein fünf Meter hohes schweineförmiges Fahrzeug mit eingebautem Beamer und Videoleinwand, werden verschiedene Filme, die Mitgefühl hervorrufen und zum Nachdenken anregen, gezeigt. Die Zuschauer sehen, wie gut es Schweinen, Hühnern und Kühen geht, die der sogenannten Nutztierhaltung entkommen sind.

Unicef ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations Children’s Fund). Es wurde am 11. Dezember 1946 gegründet, zunächst um Kindern in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu helfen.

Unicef setzt sich heute dafür ein, die Kinderrechte für jedes Kind zu verwirklichen, unabhängig von seiner Hautfarbe, Religion oder Herkunft.

Nach dem Erdbeben 2010 in Haiti hat die umfassende Unicef-Hilfe schon viel verbessert. Doch gerade in den ersten Lebensjahren brauchen die Kinder mehr Unterstützung: Vielen Schwangeren auf der Karibikinsel fehlen Nährstoffe, dadurch steigt die Gefahr von Fehl- und Frühgeburten. Unicef begleitet die Kinder von Anfang an und hilft auch, dass sie zur Schule gehen können und vor Gewalt geschützt sind.

Auch ethnische Minderheiten haben es in dem noch immer vom Bürgerkrieg gezeichneten Kosovo schwer. Etwa 60 Prozent der Roma-Kinder leben unterhalb der Armutsgrenze, oft in verwahrlosten Verhältnissen - in Holzbaracken ohne Heizung, ausgegrenzt und ohne Gesundheitsversorgung. Unicef kümmert sich im Kosovo besonders um diese Kinder am Rand der Gesellschaft und gibt ihnen neue Chancen.

Kindernothilfe

Das christliche Kinderhilfswerk setzt sich weltweit für Kinder in Not und deren Rechte ein. Ziel ist es, Familien ein Leben in Würde und mit guten Zukunftsperspektiven zu ermöglichen.

Auch bei Problemen durch Wetterphänome, wie Dürre oder Überschwemmungen, werden Kinder unterstützt.

SOS-Kinderdorf

Der Verein SOS-Kinderdorf ist eine Hilfsorganisation und ein bundesweit tätiger Jugendhilfeträger.

Die Kinderdörfer engagieren sich an über 230 Standorten in Deutschland dafür, positive Lebensbedingungen für benachteiligte junge Menschen und ihre Familien zu ermöglichen.

In kaum einem anderen Industrieland werden die Zukunftsperspektiven junger Menschen so stark von der sozialen Herkunft bestimmt wie in Deutschland. Armut bedeutet nicht nur einen Mangel an grundlegenden Dingen wie Essen und Kleidung, sondern oft auch einen Mangel an gesellschaftlicher Teilhabe und gerechten Bildungschancen. SOS-Kinderdorf setzt sich gegen Kinderarmut ein.

Das Entwicklungswerk der evangelischen Kirchen in Deutschland ist in mehr als 90 Ländern rund um den Globus aktiv.

Gemeinsam mit lokalen Partnern hilft Brot für die Welt armen und ausgegrenzten Menschen, aus eigener Kraft ihre Lebenssituation zu verbessern. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die Ernährungssicherung.

In Paraguayverschwindet wegendes Soja-Anbaus der Wald - und mit ihm die Lebensgrundlage der Indigenen – ihre Nahrungsquelle, ihre Kultur, ihre Identität. Die Partnerorganisation von Brot für die Welt, Oguasu,unterstützt die Menschen dabei, Hunger und Armut zu überwinden.

Welthungerhilfe

Hunger ist laut Organisation das größte lösbare Problem der Welt.

Durch die Landflucht und eine angespannte Ernährungssituation war die Lage in Malawi bereits schwierig, dann kam auch noch das Wetterphänomen El Niño dazu, das für Missernten sorgte. Die Welthungerhilfe hilft mit unterschiedlichen Projekten.

Ärzte ohne Grenzen

Wenn Eltern ihre Kinder nicht mehr ernähren können, Naturkatastrophen wüten oder ganze Dörfer vor Gewalt fliehen müssen, beginnt der Einsatz von Ärzte ohne Grenzen.

Die Mediziner stellen Nahrung zur Verfügung und behandeln kranke und verletzte Menschen in Not. Teams von Ärzte ohne Grenzen engagieren sich in rund 70 Ländern, besonders in Krisen- und Kriegsgebieten.

Ein Beispiel:Auf der Insel vor Afrika erkranken jedes Jahr Menschen an der Pest. Ärzte ohne Grenzen unterstützen hier die Gesundheitsbehörden, damit weniger Infizierte an der Krankheit sterben.

Des Weiteren bekämpfen sich in der irakischen Metropole monatelang der Islamische Staat und die irakische Regierung. Viele Bewohner erlitten Kriegsverletzungen, Blindgänger explodieren noch immer. Die medizinische Versorgung in Mossul ist schlecht, Ärzte ohne Grenzen will hier die Gesundheitsversorgung aufrechterhalten.

Rotes Kreuz

Das Deutsche Rote Kreuz rettet Menschen, hilft in Notlagen, bietet Menschen eine Gemeinschaft, steht den Armen und Bedürftigen bei und wacht über das humanitäre Völkerrecht - in Deutschland und in der ganzen Welt.

Mit der Hilfe für Menschen mit Behinderungen will das Rote Kreuz deren Lebensqualität steigern. Für Angehörige und Freunde ist das Rote Kreuz da, wenn es um Fragen der Betreuung, der Gesundheit, der Arbeit und Bildung oder der Freizeitaktivitäten geht.

Der DRK-Suchdienst hilft Menschen auch, die durch Kriege auf Nachricht von ihren Angehörigen warten und die wegen Katastrophen ihre Nächsten vermissen.

Sea-Watch ist eine gemeinnützige Initiative, die sich der zivilen Seenotrettung im zentralen Mittelmeer gewidmet hat.

Angesichts einer andauernden und staatlich initiierten humanitären Katastrophe leisten sie akute Nothilfe. Sie fordern und forcieren Rettungseinsätze durch die zuständigen europäischen Institutionen und stehen öffentlich für legale Fluchtwege sowie für Bewegungsfreiheit und ein solidarisches Europa ein.

Seit 2015 war Sea-Watch an der Rettung von über 38.000 Menschen beteiligt.

Oceanmata

Die Organisation unterstützt, dass Plastikmüll aus Ozeanen entfernt wird. Seit Anfang 2020 haben sie27.136 kgOzean-Plastik sammeln und recyceln können.

Außerdem gibt es in dem Shopumweltfreundliche, kompostierbare Handyhüllen und mit jedem Kauf gilt das Versprechen, dass mindestens1 kg Ozean-Plastik gesammelt wird.

Seite teilen