Der deutsche Sport trauert um Geher-Olympiasieger Hartwig Gauder.
Der Erfurter starb am Mittwoch im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt. Gauder holte 1980 in Moskau Gold über 50 Kilometer, war zudem 1986 Europameister und 1987 Weltmeister.
Über die 50-Kilometer-Distanz wurde er Welt- und Europameister und krönte seine Laufbahn mit dem Olympiasieg 1980 in Moskau. Acht Jahre später holte er in Seoul noch einmal Olympia-Bronze, 1992 in Barcelona kam er auf Rang sechs.
Wegen seiner Krankheitsgeschichte wurde er oft als «Olympiasieger mit den drei Herzen» bezeichnet.
Nach seiner sportlichen Karriere bekam Gauder infolge einer bakteriellen Infektion am Herzen ein Spenderorgan und überstand sogar zehn Monate mit einem künstlichen Herzen.
"Das war mein zweiter Geburtstag. Dafür empfinde ich eine tiefe Dankbarkeit", sagte Gauder einmal.
Mit seinem Spenderherzen absolvierte Gauder 1999 den New York-Marathon als Walker und bestieg 2003 Japans heiligen Berg Fuji. 2016 wurde der Geher in die "Hall of Fame" des deutschen Sports aufgenommen.
"Hartwig Gauder war nicht nur eine Geher-Legende und ein großartiger Olympiasieger, sondern eine herausragende Persönlichkeit des Sports", ehrte ihn der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, Jürgen Kessing.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow kondolierte auf Twitter: "Heute hat #Thüringen mit Hartwig #Gauder einen seiner begabtesten Sportler und unermüdlichen Streiter für das Thema #Organspende verloren. Wir trauern um einen großen Menschen."
Gauder arbeitete in Jena am Universitätsklinikum und später in Thüringen im Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit.