Schaltjahre haben wir dem römischen Kaiser Julius Cäsar zu verdanken. Der erstellte im Jahr 46 vor Christus den nach ihm benannten Julianischen Kalender - einen Sonnenkalender. Das Sonnenjahr hat ziemlich genau 365 Tage und dazu5 Stunden, 48 Minuten und 45 Sekunden – also genau 365 Tage und fast genau einen Viertel Tag. Da vier Viertel ein Ganzes ergeben, hat man damals einfach alle vier Jahre dem herkömmlichen Jahr einen Tag hinzugefügt – fertig war das Schaltjahr. Den kleinenRechenfehler, dasfünf Stunden, 48Minuten und 45 Sekunden eben kein Viertel Tag sind, versuchte man dann später auszumerzen.
Der zusätzliche Tag, den Cäsar verfügte, wurde jedenfalls dem kürzesten Monat zugeschlagen: dem Februar.
Ein Jahr mit 365 Tagen hatten bereits die alten Ägypter vor 5.000 Jahren. Aber Schaltjahre hatten sie noch nicht. Der Jahresanfang wanderte deshalb über fast 1.500 Jahre durch die Zeit. Die Babylonier schoben in regelmäßigen Abständen einen 13. Monat ein, um den Kalender stabil zu halten. Die Griechen machten das auch. Die Römer machten aber erstmal alles anders.
Man kann heute nicht genau sagen, ob die Römer früher mit nur zehn Monaten zurande kamen oder schon immer zwölf hatten. Zeitweise hatten sie aber auch mal dreizehn Monate, wie die Babylonier. Auch die Länge der Monate variierte über die Zeit - und die Länge eines Jahres ebenfalls. Man orientierte sich lange am Mondumlauf - somit waren354 oder 355 Tage gesetzt.Das Jahr begannauf jeden Fall im März und endete damit im Februar.Und weil für die Menschen der Frühlingsanfang wichtig war und die 355 Mondjahrtage nicht ausreichten, um von Frühling bis Frühling zu kommen und weil sich außerdem immer wieder alles verschob,musste eine Reform her.
Julius Cäsar reformierte das altrömische Kalender-Kuddelmuddel. Er switchte den Mondkalender in einen Sonnenkalender und gab gleich noch einem Monat"seinen" Namen - Juli, nach Julius.Das Jahr begann nun im Januar, die Monate hatten alle 30 oder 31 Tage und beim Februar - der traditionell ja bisher der letzte Monat des römischen Jahres war - beließes der Kaiser bei 28 Tagen und verfügte, dass hier alle vier Jahre ein Tag dazuzuschalten ist.
Dieser sogenannte Julianische Kalender funktionierte aber auch nicht ganz richtig, was das "Schalten" anging. Wie oben schon angedeutet -das Jahr war eigentlich immer zu früh zu Ende. Das summierte sich über die Zeit. 1582 setzte sich Papst Gregor der Achte hin und musste erstmal radikal zehn Tage streichen - weil der Kalender schon so krass "nachging". In diesem Jahr hatte der Oktober dann einfach nur 20 Tage. Dann erließ der Pabst diese Regel: Nachvierhundert Jahrenlässt man drei Schalttage ausfallen.Und man beschloss, dass dabei alle Jahre, die durch hundert, aber nicht durch vierhundert Jahre teilbar sind, von dieser "Jahrhundertregel" ausgenommen werden.Mit dieser Regelung des sogenannten Gregorianischen Kalenders dauerte das Durchschnittsjahr nun 365,2425Tage und war damit nur wenige Sekunden zu lang.
AberPapst Gregor der Achte ließ dem Februar seine 28 Tage, weil sich das mit den kürzeren Wintermonaten ganz gut bewährt hatte - und so haben wir den 28. bzw. 29. Februar noch heute.
In Deutschland gibt es für die am 29. Februar Geborenen eine rechtliche Regelung zur Berechnung ihres Lebensalters - also es ist rechtlich geregelt, wann sie sagen können: Ich bin jetzt ein Jahr älter!
In Nichtschaltjahren gilt nach § 188 Abs. 3 BGB die Vollendung des 28. Februar als Ablauftag für das Lebensjahr der am 29.02. Geborenen - damit beginnt am 01. März offiziell ihr neues Lebensjahr.