FCM und HFC fordern Saisonabbruch in Liga 3

Gemeinsames Positionspapier

Im Zuge der Diskussion um den Umgang mit der derzeit unterbrochenen Saison 2019/20 haben acht Vereine der 3. Liga, darunter der Hallesche FC und der 1. FC Magdeburg, ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet und beim Deutschen Fußball-Bund eingereicht.

Darin heißt es z. B. beim HFC: "Wir, der Hallesche FC, der SV Waldhof Mannheim, der 1. FC Magdeburg, der SC Preußen Münster, der Chemnitzer FC, die SG Sonnenhof Großaspach, der FSV Zwickau und der FC Carl Zeiss Jena, kommen angesichts der Corona-Virus-Pandemie und auch in Abstimmung mit weiteren Vereinen zu dem Ergebnis, dass die aktuelle Saison 2019/20 der 3. Liga nicht fortgesetzt werden kann. Dies ist aus unserer Sicht der sportlich bittere, aber auch der einzig mögliche Weg, bei dem die gesellschaftlichen Realitäten, der Schutz der Gesundheit und die wirtschaftlichen Notwendigkeiten in Einklang zu bringen sind. Dennoch wollen wir, dass sportliche Erfolge in dieser Saison zu entsprechenden Ergebnissen führen. Darum schlagen wir vor, dass der aktuelle Tabellenstand im Hinblick auf den Aufstieg gewertet wird, der Abstieg dagegen ausgesetzt wird."

Den gesamten Text lest Ihr hier!

Die wichtigsten Forderungen:

  • Sofortiger Saisonabbruch
  • Die Plätze 1-3 in der 3.Liga steigen auf (Duisburg, Mannheim, Unterhaching)
  • Niemand steigt aus Liga 3 ab (es profitieren Zwickau, Münster, Großaspach, Jena)
  • Alle Erstplatzierten der Regionalligen steigen auf. Neu in Liga 3 wären: Vfb Lübeck, FC Saarbrücken, VSG Altglienicke, SC Verl da Rödinghausen nicht aufsteigen möchte, Türkgücü München
  • Ob es Absteiger aus Liga 2 gibt, müsste wiederum dieDFL entscheiden

Geschäftsführer Mario Kallnik vom 1. FC Magdeburg hatte gegenüber der Magdeburger Volksstimme bereits gestern geäußert, dass er nichtan eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der 3. Fußball-Liga glaubt. «Die Verlängerung des Kontaktverbots ist ein weiteres Argument für einen Saisonabbruch», sagte Kallnik am Donnerstag, 16. April 2020. Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten hatten sich am Mittwoch, 15. April 2020auf eine grundlegende Verlängerung des Kontaktverbots bis zum 3. Mai verständigt.Der FCM werde sich wie bisher an die Vorgaben der Behörden halten. Die Spieler sollen sich bis Anfang Mai weiterhin individuell fit halten. Um die Drittliga-Saison bis Ende Juni zum Abschluss zu bringen, müsste der Spielbetrieb spätestens am 16. Mai wieder aufgenommen werden. «Dieser Termin ist aber nicht mehr haltbar, wenn wir erst ab dem 4.Mai wieder trainieren können», so Kallnik. Laut «Volksstimme» hatten sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Drittligisten darauf verständigt, dass die Clubs für eine Saison-Fortsetzung mindestens drei Wochen Vorbereitungszeit brauchen. Dies sei durch die Verlängerung des Kontaktverbots nicht mehr gewährleistet. «Unsere Meinung ist klar. Im Sinne der Gesundheit und für das wirtschaftliche Überleben möglichst vieler Vereine wäre ein Abbruch der Drittligasaison die sinnvollste Lösung», betonte Kallnik.Der FCM-Geschäftsführer glaubt, dass bei einer Saison-Fortsetzung «viele Vereine draufzahlen müssen und dadurch möglicherweise in noch größere Schwierigkeiten geraten».

Selbe Sicht beim HFC

Auch beimHalleschen FC schwandt der Glaube an Fußballspiele in nächster Zeit immer weiter. Der Verein bekräftigt seine Forderung, die Saison abzubrechen. Es sei schwer vorstellbar, wie Mannschaftssport mit Abstandsregeln und Hygienevorschriften zu organisieren sei, sagte Vereinssprecher Töffling gegenüber radio SAW. Selbst der Start in die neue Saison werde sich wohl nach hinten verschieben, glaubt HFC-Manager Ralf Heskamp, da Großveranstaltungen bis Ende August verboten sind. Bei Geisterspielen sieht der HFC einen immensen wirtschaftlichen Schaden. Deshalb haben die Vereine gemeinsamen mit weiteren 3. Liga-Teams ein Positionspapierverfasst, in dem sie den Abbruch der Saison fordern.

Eintracht Braunschweig ist sich uneins

Bei Eintracht Braunschweig ist noch nicht klar, welchen Weg der Verein bevorzugt. Sportdirektor Peter Vollmann und Geschäftsführer Wolfram Benz haben sich gegen einen Abbruch der Saison ausgesprochen und notfalls für Geisterspiele. Präsident Sebastian Ebel wünscht sich andere Lösungen mit großzügigen Auf- und Abstiegsregelungen. An der Hamburger Strasse will man neue Vorschläge prüfen, jetzt wo die Veranstaltungsregeln beschlossen sind.

Und in der Regionalliga? Sicht aus Halberstadt

Blick in die Regionalliga nach Halberstadt: Gemanias Präsident Erik Hartmannspricht sich ebenfalls für einen Saisonabbruch aus. Wie das im Detail aussehen soll, ob bspw. die aktuelle Saison annulliert und im Herbst neu angefangen wird, könne er nicht beurteilen. Ein sportlich fairer Wettkampf aber sei in Hartmanns Augen nicht mehr möglich - bspw. stehen noch neu Spieltage aus, und manche Mannschaften haben noch 3, 4 Nachholspiele. Das größte Problem sieht er in der fehlenden Zeit. Eine englische Woche, also drei Spiele in einer Woche, um am Saisonende Spiele aufzuholen ist für die Fußballer körperlich schwer zu verkraften, da es ihnen momentan an Trainingseinheiten fehle.

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