Für den Wald der Zukunft

18.000 Kilogramm Rohsaatgut geerntet

Das Agrarministerium teilt mit:

Das Bundesland Sachsen-Anhalt verfügt über sehr leistungsfähige Samenplantagen zur nachhaltigen Bereitstellung von hochwertigem forstlichem Vermehrungsgut. Das hochwertige und an einen entsprechenden Trockenstress angepasste Saatgut wird langfristig im Bereich der Standortsregionen des Landes für alle Waldbesitzenden zur Verfügung stehen. Das auf landeseigenen Samenplantagen erzeugte Saatgut wird in der Klimakrise den langfristigen Waldumbau unterstützen.

Umweltministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert sagte anlässlich des Internationalen Tag des Waldes: „Wir wollen möglichst viel eigenes Saatgut für unsere heimischen Wälder produzieren. Damit unterstützen wir den Waldumbau hin zu klimastabilen Mischwäldern. Diese Strategie wird durch die Forstverwaltung auch in den nächsten Jahren weitergeführt. Unsere Enkelkinder werden davon profitieren können.“ Derzeit werde eine Traubeneichen-Samenplantage durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) im Rahmen des Projektes „Fit For Clim“ im Auftrag des Ministeriums im Bereich des Landesforstbetriebes Sachsen-Anhalt angelegt, berichtete die Ministerin. Dazu würden auf einer Fläche von drei Hektar 594 Pfropflinge aus insgesamt 99 Genotypen gepflanzt.

Aus der Saatgutreserve des Landes Sachsen-Anhalt wurden aus der Ernteperiode 2018/2019 123 kg und aus der Ernteperiode 2019/20 insgesamt 99 kg aufbereitetes Saatgut für die Aussaat in den Forstbaumschulen bereitgestellt. Zusätzlich wurde begonnen die Landessaatgutreserve wiederaufzufüllen. Derzeit sind in der Reservehaltung 161 kg an aufbereitetem und leistungsfähigem Saatgut vorhanden.

Die aktuelle Ernteperiode wird im Vergleich zu den Vorjahren als unterdurchschnittlich eingestuft. Dies ist nicht zuletzt auf das Dürrejahr 2019 zurückzuführen, da das Blüh- und Fruktifikationsverhalten von Waldbäumen in einem signifikanten Zusammenhang mit den Niederschlagsverhältnissen insbesondere während der Vegetationsperiode steht.

Hintergrund:

Die aktuelle Schadensbilanz für den Gesamtwald, also alle Waldeigentumsarten in Sachsen-Anhalt, beträgt für das Jahr 2019 rund 7,8 Millionen Kubikmeter. Neben dem Schadholzanfall entstanden erhebliche Freiflächen, die im Rahmen von Wiederaufforstungsmaßnahmen in den nächsten Jahren wiederbewaldet werden müssen. In Sachsen-Anhalt betrifft das Flächen von circa 15.000 Hektar. Dies entspricht 2,9 Prozent der bestockten Waldfläche.

Auf einer Fläche von drei Hektar wurden 594 Pfropflinge aus insgesamt 99 Genotypen gepflanzt
Auf einer Fläche von drei Hektar wurden 594 Pfropflinge aus insgesamt 99 Genotypen gepflanzt
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