Eine Mitarbeiterin eines Cateringunternehmens schöpft Sauce auf einen Teller mit Kartoffeln und Schnitzel.

Freiburg beschließt vegetarisches Schulessen

Nur noch fleischlos

Kinder bekommen in städtischen Kitas und Grundschulen inFreiburgvom kommenden Schuljahr an nur noch vegetarisches Essen. Das beschloss der Gemeinderat der südbadischen Großstadt mehrheitlich am Dienstagabend. Zudem werden die Preise für Schulessen vom Schuljahr 2023/24 an schrittweise erhöht. Der Vorschlag hatte teils heftige Kritik geerntet, unter anderem von Elternbeiräten. Er wurde mit 27 Stimmen angenommen, es gab 14 Gegenstimmen.

Bisher gibt es zwei Essensvarianten, wobei auch Fleisch und Fisch auf die Teller kommen. Die Stadt schränkt die Auswahl beim warmen Mittagessen vor allem aus Kostengründen ein.

«Den Schülerinnen und Schülern wird vorgeschrieben, was sie zu essen haben», kritisierte Gerlinde Schrempp von den Freien Wählern (3 Sitze) bei der Debatte im Gemeinderat. Stadtrat Franco Orlando von der Fraktion der FDP und BFF (Bürger fürFreiburg; 4 von 48 Sitzen) hatte schon zuvor erklärt, der Stadtspitze unter dem parteilosen Oberbürgermeister Martin Horn sei «Fleischkonsum ein Dorn im Auge». Im Gemeinderat hat Grün-Rot eine Mehrheit.

Auch der Landeselternbeirat Baden-Württemberg formulierte deutliche Einwände. Eltern müssten bereits für die Beförderung der Kinder zur Schule zahlen, sagte der Vorsitzende Michael Mittelstaedt der Deutschen Presse-Agentur. Neue Kosten für Eltern dürfe es nicht geben. «Mit welcher Rechtfertigung soll denn vegetarisches Essen mehr kosten als fleischhaltiges Essen? Bio-Siegel? Lachhaft», sagte Mittelstaedt. Es sei eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft, Essgewohnheiten zu ändern. «Damit wären Subventionen hier mehr als angebracht.»

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