Die SPD fordert eine Rücknahme des Beschlusses, dass Krankschreibungen für Atemwegserkrankungen ab Montag nicht mehr telefonisch ausgestellt werden dürfen. «Die pragmatische Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung ist in dieser Situation ein Gebot der Vernunft und verhindert, dass sich Menschen mit einem Infekt zur Arbeit schleppen», teilte die Chefin der SPD-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt, Katja Pähle, am Sonntag mit. «Jeder unnötige Praxisaufenthalt ist ein Risiko bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie. Und jede Infektion, auch mit anderen Krankheiten, schwächt das Immunsystem der Betroffenen auch gegenüber den Coronaviren», so die Sozialdemokratin.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen hatte am Freitag beschlossen, eine Ausnahmeregelung, mit der Ärzte zuletzt Patienten mit Atemwegskrankheiten telefonisch krankschreiben konnten, nicht zu verlängern. Für die Beurteilung, ob man arbeitsunfähig ist und eine Krankschreibung erhält, ist ab Montag wieder eine körperliche Untersuchung nötig. «So eine Fehlentscheidung kann man auch genauso kurzfristig wieder korrigieren», sagte Pähle.