Flughafen

Flugabsagen und Buchungsprobleme an Flughäfen

Streik des Bodenpersonals legt Lufthansa lahm

Die Gewerkschaft Verdi hat mit einem Warnstreik des Bodenpersonals den Flugbetrieb der Lufthansa weitgehend lahmgelegt. Am Mittwoch waren nahezu alle Lufthansa-Flüge an den Drehkreuzen München und Frankfurt gestrichen. Während die Beschäftigten für höhere Gehälter demonstrierten, bangten in den Terminals zahlreiche Passagiere um ihre Möglichkeiten zum Weiterflug. In Frankfurt bildeten sich nach morgendlicher Leere lange Schlangen meist ausländischer Kunden vor den spärlich besetzten Schaltern.

Der Ausstand hatte am Mittwochmorgen begonnen und soll bis Donnerstag, 06.00 Uhr, dauern. Lufthansa hat vorsorglich mehr als 1 000 Flüge an den Drehkreuzen Frankfurt und München gestrichen und fürchtet Auswirkungen bis zum Freitag, dem letzten Schultag vor den Sommerferien in Bayern. 134000 Passagiere mussten ihre Reisepläne ändern oder aufgeben. Bereits am Dienstag waren mindestens 47 Verbindungen ausgefallen, davon waren knapp 7500 Passagieren betroffen. Bis zur Wiederaufnahme der Tarifgespräche am kommenden Mittwoch (3. August) soll es keinen weiteren Streik geben, sagte Verdi-VerhandlungsführerinChristine Behle imZDF-Morgenmagazin.

Auch andere Fluggesellschaften betroffen

Am größten deutschen Airport inFrankfurt wurden am Mittwoch 725 von 1160 geplanten Flügen abgesagt, wie ein Sprecher des Betreibers Fraport erklärte. Damit sind auch Flüge anderer Gesellschaften betroffen, die üblicherweise vom Lufthansa-Bodenpersonal mitbetreut werden. Lufthansa selbst hatte für Mittwoch die Zahl von 646 streikbedingten Flugabsagen genannt.

Gestrichen wurden auch Flüge von Lufthansa-Konzerngesellschaften wie Swiss, Austria,Brussels oder Air Dolomiti. Darüber hinaus konnten auch unter anderem Maschinen von Croatian, United, Air Canada oder der polnischen LOT nicht abheben. Ähnlich sah es inMünchen aus, wo Lufthansa selbst 330 Flüge abgesagt hatte, aber zusätzlich weitere Airlines betroffen waren. An den kleineren Flughafen-Standorten fielen meist nur die Verbindungen nachMünchen und Frankfurt aus.

Uneinigkeit zwischen Verdi und Lufthansa

Verdi und Lufthansa hielten sich gegenseitig vor, für die Lage verantwortlich zu sein. Lufthansa habe bewusst darauf verzichtet, nach der Warnstreikankündigung noch einmal zu verhandeln, sagte Verdi-Streikleiter Marvin Reschinsky. Er hoffe nun auf ein schnelles, gutes Ergebnis. "Wir erwarten ganz klar, dass Lufthansa in der nächsten Woche nachlegt, damit der Luftverkehr wieder läuft."Ein hoher Abschluss sei auch ein Entlastungssignal an das Bestandspersonal, wenn Lufthansa attraktivere Jobs für Neueinsteiger anbiete.

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