Flüchtlingslager auf Lesbos steht in Flammen

Brand ist offenbar unter Kontrolle

Der Großbrand im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist nach Regierungsangaben seit dem frühen Mittwochmorgen weitgehend unter Kontrolle. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis habe für den Vormittag ein Krisentreffen in Athen einberufen, sagte Regierungssprecher Stelios Petsas dem staatlichen Fernsehsender ERT weiter. Neben dem Migrations- und dem Bürgerschutzminister sollen daran auch der Chef des griechischen Nachrichtendienstes (EYP) und der Generalstabschef teilnehmen. Man vermute organisierte Brandstiftung, so Petsas.

Der Sprecher bestätigte außerdem, dass Migranten versucht hätten, die Feuerwehr an den Löscharbeiten zu hindern. Verletzte oder gar Tote gab es Stand Mittwochmorgen nicht, wie griechische Medien übereinstimmend berichteten. Athen hat zusätzliche Bereitschaftspolizisten zur Insel entsandt.

Die Unruhen im Lager hatten bereits am Dienstagabend ihren Lauf genommen, nachdem bekannt geworden war, dass es mittlerweile mindestens 35 Corona-Fälle im Lager gibt. Moria war deshalb abgeriegelt und bis zum 15. September unter Quarantäne gestellt worden.

Moria ist das größte Flüchtlingslager Griechenlands und Europas. Es ist seit Jahren heillos überfüllt, zuletzt leben dort nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums rund 12 600 Flüchtlinge und Migranten - bei einer Kapazität von gerade mal 2800 Plätzen.

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