Die Sachsen-Anhalter haben voriges Jahr wieder schneller eine Reaktion auf ihre Steuererklärung bekommen. Im Schnitt kam 44,5 Tage nach dem Abschicken der Unterlagen der Steuerbescheid vom Finanzamt, wie der Bund der Steuerzahler mitteilte. Die Wartezeit war demnach 6,2 Tage kürzer als noch 2018. Der Verband wertete die Daten der Steuererklärungen von vorigem Jahr aus, die Angaben zum Veranlagungsjahr 2018 machen, verglich sie mit den Vorjahren und sortierte die Bundesländer nach Bearbeitungstempo.
Demnach liegt Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich hinter Berlin (40 Tage), Hamburg (40,1 Tage) und Saarland (43,1 Tage) auf Platz vier. Während die Finanzämter der drei Spitzenreiter etwas länger für die Bearbeitung von Steuererklärungen brauchten, ging es in Sachsen-Anhalt deutlich schneller als im Vorjahr. Während Brandenburg (47,2 Tage) und Sachsen (48 Tage) bei der Wartezeit im Mittelfeld liegt, lassen die Finanzämter in Thüringen (58,2 Tage) Arbeitnehmer, Selbstständige, Freiberufler und Unternehmen besonders lange warten.
«Es darf nicht vom Wohnort abhängen, wann Bürger und Betriebe ihren Steuerbescheid erhalten und möglicherweise sogar Geld zurückbekommen», kritisierte der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, in der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag). Der Bund der Steuerzahler legte seinen Berechnungen nach eigenen Angaben Durchschnittswerte aus jeweils allen Steuererklärungen zugrunde, die die Finanzverwaltungen der einzelnen Bundesländer bearbeitet haben.
In Niedersachsen dauert's länger
Hannover(dpa/lni)-In Niedersachsen und Bremen müssen die Bürger im Schnitt länger auf ihren Steuerbescheid warten als in den meisten anderen Bundesländern. Nach einer Erhebung des Steuerzahlerbundes warten die Niedersachsen von der Abgabe der Steuererklärung bis zum Bescheid durchschnittlich 53 Tage. In Bremen sind es im Schnitt fast 56 Tage. Damit liegt Niedersachsen bundesweit auf dem zehnten und Bremen auf dem elften Platz. Zum Vergleich: Am schnellsten ist Berlin, dort dauert es nur 40 Tage, beim Schlusslicht Thüringen mehr als 58 Tage.
«Es darf nicht vom Wohnort abhängen, wann Bürger und Betriebe ihren Steuerbescheid erhalten und möglicherweise sogar Geld zurückbekommen», kritisierte der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, in der «Neuen Osnabrücker Zeitung».
Die Statistik setzt sich laut Steuerzahlerbund aus den Durchschnittswerten jeweils aller Steuererklärungen zusammen, die die Finanzverwaltungen der einzelnen Bundesländer bis Ende 2019 bearbeitet haben. Nur Nordrhein-Westfalen meldete keine konkreten Zahlen. Geben Steuerzahler eine Erklärung ab, bekommen sie laut Steuerzahlerbund im Durchschnitt gut 1000 Euro wieder.