European League of Football

European League of Football startet in 1. Saison

Berlin Thunder als Außenseiter gegen Leipzig Kings

Die neugegründeteEuropeanLeagueofFootball(ELF) geht am Wochenende mit großen Zielen an den Start. Die Liga werde vom Start an «medial und sportlich europäische Spitze sein», sagte ELF-Chef Patrick Esume am Dienstag in Hamburg.

In der privat organisierten Liga nehmen am Samstag acht Mannschaften aus Hamburg, Berlin, Leipzig, Köln, Frankfurt undStuttgart sowie aus dem spanischen Barcelona und dem polnischen Breslau den Spielbetrieb auf. Esume kündigte an, dass die Liga im kommenden Jahr auf zwölf bis 14 Teams anwachsen soll. «Ein Standort wird London sein», sagte der 47-Jährige.

Ligastart: Leipzig - Berlin

Die Rollen vor dem Start der neuen European League of Football sind für Jag Bal klar verteilt.

"Leipzig sieht im Vergleich zu uns wie eine europäische Auswahlmannschaft aus", sagte der Cheftrainer der Berlin Thunder der Deutschen Presse-Agentur im Hinblick auf das Premierenspiel gegen die Leipzig Kings am Sonntag (15.00 Uhr): "Gerade in der Angriffsformation sehen sie sehr gut aus, haben mit Fred Armstrong einen hervorragend Head Coach. Die Situation mit der kurzen Vorbereitung war zwar für alle Teams ähnlich, aber Fred hat tolle Arbeit geleistet."

Die Sachsen haben vom Kader her das sportlich bessere Team - auch weil die Zahl der Spieler mit einem europäischen Pass größer sein wird als bei den neu formierten Footballern aus der Hauptstadt. Trotzdem schenkt Bal den Auftakt nicht gleich her: "Vom Stand der Vorbereitung her stehen wir gut da. Für die meisten deutschen Spieler war die Zeit von Corona hart, da sie zwei Jahre keine Spielerfahrung sammeln konnten und auch nicht trainieren durften. Das Testspiel gegen Hamburg hat uns da sehr geholfen."

Als Quarterback bei den Thunder hat der Trainer Calvin Stritt vorgesehen: "Er ist definitiv unser Mann. Er hat gute Beine kann das Spiel gut lesen und hat sich im Training sehr gut entwickelt." Stritt hat bereits bei den Allgäu Comets in der GFL gespielt, ist mit dem sportlichen Niveau in Deutschland also vertraut.

Allerdings rächt sich der schleppende Aufbau auch bei der personellen Infrastruktur. Lange Zeit hatte Cheftrainer Bal keine Büromannschaft zur Verfügung, konnten keine Verträge mit Spielern abgeschlossen werden oder Bestellungen von Ausrüstungen und Trainingsutensilien getätigt werden. Aufgrund der zähen Vertragsverhandlungen sprangen einige Akteure, die auch bei Thunder zu den Leistungsträger gezählt hätten, wieder ab. "Wir haben einige wichtige Spieler im Vorfeld verloren. Aber wir haben auch neue Spieler gefunden", sagt Bal.

Auch der späte Einstieg von General Manager Heiko von Glahn Anfang Juni wirkte sich auf diverse Baustellen bei der Suche nach Helfern an den Spieltagen oder der Suche nach Trainings- und Spielstätten aus. Mit dem Sportplatz der Berlin-Brandenburg International School wurde dann eine vorübergehende Heimstätte gefunden. Eine optimale Vorbereitung war dort aber auch nur begrenzt möglich. Dem Feld fehlen die Football-Markierungen, Räumlichkeiten für die Behandlung der Spieler und für Teammeetings waren nicht vorhanden.

Und auch die Stadionfrage wurde erst spät endgültig geklärt. Nach seinem Antritt als General Manager schaffte es von Glahn, sowohl das Amateur-Stadion von Hertha BSC als auch das Stadion Lichterfelde als designierte Spielstätte zu sichern. Die ersten beiden Begegnungen werden aber zunächst im Amateurstadion bestritten und wird die Footballer vor eine besondere Herausforderung stellen. Denn das Feld ist rund fünf Meter kürzer als ein normales Footballfeld, verfügt hinter den beiden Endzonen zudem über keine Auslauffläche.

Durch eine Entscheidung des Berliner Senats werden das vierte und fünfte Heimspiel im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ausgetragen. Nur der Austragungsort der dritten Partie ist noch offen, da die bauliche Ertüchtigung des Jahn-Sportparks abgewartet werden muss.

Hinzu kommt, dass durch Corona-Regelungen in Berlin bei der Premiere nicht viele Zuschauer erlaubt sein werden. "Es wäre schön, wenn so viele Besucher wie möglich kommen könnten, aber es werden nur 500Leutebeim Spiel erlaubt sein, dazu gehören aber auch das Team und die Betreuer", sagt Bal, "so werden vermutlich nur 100 Fans kommen dürfen. Es wird sich auf jeden Fall komisch anfühlen. Man wird eine Nadel fallen hören."

Countdown to Kickoff!

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