EU verurteilt erzwungene Flugzeuglandung

Scharfe Kritik an belarussischen Behörden - EU verhängt weitere Sanktionen

Die EU hat wegen der Zwangslandung eines Ryanair-Flugzeugs Sanktionen gegen Belarus verhängt.

Nach Beratungen der Staats- und Regierungschefs in Brüssel sollen belarussische Fluggesellschaften künftig nicht mehr den Luftraum der EU nutzen dürfen und auch nicht mehr auf Flughäfen in der EU starten und landen dürfen.

Zudem soll es zusätzliche gezielte Wirtschaftssanktionen und eine Ausweitung der Liste mit Personen und Unternehmen geben, gegen die Vermögenssperren und EU-Einreiseverbote gelten.

Fluggesellschaften mit Sitz in der EU werden darüber hinaus aufgefordert, den Luftraum über Belarus zu meiden.

"Der Europäische Rat verurteilt nachdrücklich die erzwungene Landung eines Ryanair-Fluges am 23. Mai 2021 in Minsk (Belarus) und die Inhaftierung des Journalisten Roman Protassewitsch und von Sofia Sapega durch die belarussischen Behörden", heißt es in einer Erklärung der Staats- und Regierungschefs.

Der Blogger und seine Partnerin müssten umgehend freigelassen werden.

Behörden der Republik Belarus hatten am Sonntag ein Ryanair-Flugzeug mit mehr als 100 Passagieren auf dem Weg von Athen nach Vilnius zur Landung gebracht - angeblich wegen einer Bombendrohung. An Bord war auch der von der Führung des Landes international gesuchte Blogger Protassewitsch, der kurz nach der Zwangslandung in Minsk festgenommen wurde.

Demonstranten fordern vor dem ukrainischen Außenministerium in Kiew die Freilassung des in Weißrussland verhafteten weißrussischen Journalisten und Oppositionsaktivisten Roman Protassewitsch.
Seite teilen