Wenn wir eine unangenehme Sache – wie z.B. die neue Grundsteuererklärung nicht erledigen möchten, schieben wir die Sache sprichwörtlich auf die lange Bank. Doch um welche Bank handelt es sich hierbei genau und wie lang ist die eigentlich?
Das wir redensartlich etwas auf die lange Bank schieben stammt aus dem Mittelalter. Und es hat nichts mit einer Parkbank oder einem Geldinstitut zu tun.
In Behörden und bei Gericht gab es damals noch keine Regale, um wichtige Akten aufzubewahren. Stattdessen wurden die Dokumente in großen, sehr langen Truhen aufbewahrt. Irgendwann waren diese Truhen voll und was macht der Beamte? Er legt die Akten einfach oben auf die Truhen drauf.
Mit jeder Akte, die neu dazukam, wurden alle anderen ein Stück weiter nach hinten verschoben und mussten dann nach und nach abgearbeitet werden. Je mehr Akten, umso länger dauerte das Ganze.
Aus der Zeit stammt übrigens auch der Ausdruck „schwebendes Verfahren“. Er wurde im Reichskammergericht in Wetzlar geprägt. Als nämlich die „Lange Bank“ zur Ablage der Akten nicht mehr ausreichte, hängte man die Akten an einem Seil unter der Decke auf. Somit schwebten die Akten und eben auch das Verfahren.
Wie schnell tropft Regen? Wieviele Menschen wurden schon von Meteoriten getroffen? Der Tag ist voller kleiner Geheimnisse und radio SAW deckt sie auf.