Das Studentenwerk in Magdeburg zählte im vergangenen Jahr rund 550 000 verkaufte Essen
Die Mensen der Studentenwerke in Sachsen-Anhalt haben nach den Pandemiejahren 2020 und 2021 im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr Gerichte verkauft. Das Studentenwerk in Magdeburg zählte im vergangenen Jahr rund 550 000 verkaufte Essen. 2020 und 2021 waren es lediglich circa 340 000 beziehungsweise 230 000 Gerichte. An das Niveau von 2019 reichten die Verkaufszahlen aus dem vergangenen Jahr jedoch nicht heran, wie das Studentenwerk mitteilte. Damals waren im Bereich des Studentenwerks Magdeburg etwa 840 000 Essen verkauft worden.
Ähnlich sieht es in Halle aus: Nach einem deutlichen Einbruch mit nur 450 000 verkauften Portionen 2021 gingen die Verkaufszahlen im vergangenen Jahr auf über eine Million hoch. Vor der Pandemie zählte das dortige Studentenwerk 1,24 Millionen verkaufte Portionen. Die beiden Studentenwerke Sachsen-Anhalts sind Anstalten des öffentlichen Rechts und für mehrere Hochschulen zuständig. Sie betreiben die Mensen an den jeweiligen Standorten.
Ein immer stärker werdender Trend ist die vegane und vegetarische Ernährung
Das Essverhalten vieler Studierender hat sich in den vergangenen Jahren verändert. «Ein immer stärker werdender Trend ist die vegane und vegetarische Ernährung», sagte eine Sprecherin des Studentenwerkes in Magdeburg. Die Nachfrage nach vegetarischen und veganen Gerichten sei gestiegen. Die Mensen versuchten den Trend mit ihren Gerichten abzubilden. Der Anteil an veganen Gerichten sei in den vergangenen Semestern stetig gewachsen, erklärte die Sprecherin.
In den Mensen des Studentenwerks Halle liege der Anteil an vegetarischen und veganen Gerichten mittlerweile bei 50 Prozent, sagte eine Sprecherin. «Am 16.01.2023 gab es zum ersten Mal den Veggie-Day, an welchem ausschließlich vegetarische und vegane Gerichte angeboten wurden.» Auch «die Flexitarier und Fleischliebhaber» sollten aber auf ihre Kosten kommen. So waren drei der vier meistverkauften Gerichte 2022 fleischhaltige Gerichte.
Aufgrund der Preiserhöhungenmusste das Studentenwerk jedes studentische Gericht um 20 Cent anheben
Probleme bereiten den Mensen die Energiekrise. Man versuche, einige Produkte auszutauschen, die deutlich teurer geworden sind, sagte die Sprecherin des Studentenwerks Halle. Das reiche aber nicht. «Aufgrund der Preiserhöhungen bei den Lebensmitteln musste das Studentenwerk Mitte Oktober 2022 jedes studentische Gericht um 20 Cent anheben», führte sie aus. Das Studentenwerk Magdeburg hat bislang nach eigenen Angaben auf eine Erhöhung der Portionskosten verzichtet. «Es kann aber der Fall auftreten, dass ein Gericht in einem Monat zuvor noch in der günstigeren Preisstaffel war», sagte eine Sprecherin.
Angesichts der stark gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise hatte die Landesregierung für das Jahr 2023 eine zusätzliche Unterstützung von 2,9 Millionen Euro für die Studentenwerke eingeplant. Unabhängig von den Sonderhilfen erhalten laut Wissenschaftsministerium die beiden Studentenwerke vom Land einen jährlichen Zuschuss zur studentischen Verpflegung, um günstige Mensapreise sicherzustellen. Der Preis für das günstigste Essen liegt derzeit bei 1,70 Euro beim Studentenwerk Halle und 1,80 Euro beim Studentenwerk Magdeburg.