Unbeholfen und flauschig: Die ersten Storchenküken im Land sind bereits geschlüpft. «Die Nester sind in diesem Jahr gut belegt», sagte der Storchenexperte Michael Kaatz vom Storchenhof in Loburg (Landkreis Jerichower Land). Die Eltern würden ihre hilflosen Küken gut vor Wind und Kälte schützen. «Die Altstörche halten die Jungtiere warm und wechseln sich dabei auch ab», erklärte Kaatz. Nur lang anhaltender Regen könne für die frisch geschlüpften Tieren gefährlich werden. «Die Nester verwandeln sich bei Dauerregen in Matschkuhlen», so der Storchenexperte. Die Küken drohten dann auszukühlen. «Das ist eine lebensbedrohliche Situation.»
In Loburg sind den Angaben zufolge zwei von fünf Nestern bereits belegt. Auch in anderen Storchenregionen im Land gebe es Nachwuchs, wie Kaatz erklärte. Als Erstes brüteten in diesem Jahr die aus Spanien nach Sachsen-Anhalt geflogenen Störche ihre Küken aus. In den kommenden Tagen und Wochen erwartet der Storchenexperte auch bei den aus Afrika zurückgekehrten Vögeln Nachwuchs.
Der Rückflug verlief in diesem Jahr reibungslos. «Es gab einen guten und pünktlichen Einflug», sagte der Storchenexperte weiter. Die ersten Tiere kamen bereits im Februar zurück. Bis Ostern schaffte es auch der Rest der Tiere zu seinen Nestern im Land.
Störche ernähren sich unter anderem von Regenwürmern, aber auch Fröschen, Heuschrecken, Mäusen und Nattern. Nach Angaben von Kaatz wurden im vergangenen Jahr 557 Storchenpaare in Sachsen-Anhalt gezählt. Das waren etwas weniger als im Vorjahr.
Der Storchenhof in Loburg ist eine Auffangstation für verletzte Störche und andere Großvögel. Auch verwaiste Gelege werden von den Tierschützern gepflegt. Der Weißstorch besiedelt den Angaben zufolge vor allem den Norden von Sachsen-Anhalt. Aber auch in anderen Regionen wie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen oder Schleswig-Holstein fühlt sich der Adebar zu Hause.