Erste Bilanz zum Azubi-Ticket

900 Sachsen-Anhalter nutzen es

In Sachsen-Anhalt haben bisher etwas mehr als 900 junge Menschen das neue verbilligte Azubi-Ticket gekauft. Derzeit gebe es 927 gültige Monats-Abos, sagte ein Sprecher der landeseigenen Nahverkehrsgesellschaft (Nasa) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Das sei ein guter Anfang. «Wenn es gut läuft, sind nach unseren Kalkulationen 5000 bis 7000 Nutzer realistisch.»

Er sei zuversichtlich, dass der Verkauf an Fahrt aufnimmt, sagte SPD-Fraktionsvize Andreas Steppuhn. Der Vorverkauf samt Werbung sei erst im Dezember gestartet und trotzdem gebe es schon viele Nutzer. Wenn sich das Angebot weiter herumspreche und die coronabedingten Einschränkungen wegfielen, könne es einen Schub geben.

In Sachsen-Anhalt können Lehrlinge seit 1. Januar mit einem vergünstigten Monats-Ticket die Züge, Busse und Straßenbahnen im Nahverkehr nutzen und zwar im gesamten Bundesland. Dafür zahlen sie 50 Euro pro Monat. Dieses und nächstesJahr schießt das Land je 12,8 Millionen Euro zu, um die Kosten für die Azubis gering zu halten.

Mit dem Azubi-Ticket setzt das Land eine jahrealte Forderung von Wirtschaftskammern, Verbänden und Gewerkschaften um. Die Befürworter erhoffen sich einen weiteren Baustein, um die duale Berufsausbildung attraktiver zu machen. Für Studierende gebe es vielerorts seit Jahren verbilligte Tickets, für Azubis aber nicht, argumentierte etwa die Handwerkskammer Magdeburg. Dabei müssten viele Jugendliche mitunter lange Wege zum Ausbildungsbetrieb und zur Berufsschule zurücklegen.

Das CDU-geführte Verkehrsministerium hatte die Einführung eines Azubitickets lange als zu teuer abgelehnt. Für den letzten Haushalt vor der Landtagswahl in diesem Juni stellten die Finanzexperten der schwarz-rot-grünen Koalition aber doch noch Geld ein.

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