Erneut Streiks im Einzelhandel

Streiks in Magdeburg, Leipzig und Erfurt

Die Gewerkschaft Verdi hat am Samstag ihre Warnstreiks in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen fortgesetzt.

So waren die Beschäftigten von Ikea in Erfurt, Filialen von Aldi und Kaufland in Leipzig sowie Edeka in Magdeburg aufgerufen, für einen Tag die Arbeit niederzulegen.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wolle damit ihrer Forderung nach mehr Lohn Nachdruck verleihen, so ein Sprecher in Leipzig.

Verdi verlangt für die 256 000 Beschäftigten im Einzelhandel von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 7,6 Prozent mehr Lohn.

Der Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zehn Monaten haben und allgemeinverbindlich sein.

Das Angebot der Arbeitgeber mit Erhöhungen von 1,5 Prozent in 2019 und 1 Prozent in 2020 ist laut Verdi keine Grundlage für Verhandlungen.

Diese sollen am 19. Juni fortgesetzt werden.

Pressemitteillung der Gewerkschaft ver.di:

350 Verkäuferinnen am Pfingstsamstag in Leipzig, Erfurt, Gera, Ilmenau, Rudolstadt, Sonneberg und Magdeburg im Streik!

„Die erste Streikwoche endet in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit starker Beteiligung. Schwerpunktmäßig waren Kauflandfilialen betroffen, bestreikt wurden auch Edeka, netto, H&M und netto Filialen“, so ver.di Streikleiter Jörg Lauenroth-Mago. „In den bestreikten Betrieben gab es gute Beteiligungen. Allein beim E-Center in Schönebeck haben 45 Kolleginnen gestreikt. Das hat erhebliche Auswirkungen auf den Verkauf gehabt.“

„Das Arbeitgeberangebot von 1,5 % in 2019 und 1 % in 2020 ist absolut unbrauchbar um zu einem Abschluss zu kommen! Die Unzufriedenheit über den Verhandlungsverlauf bei den Beschäftigten ist sehr groß“, so Lauenroth-Mago. „Bei einer Umfrage im März hatten 90 % der Befragten erklärt, dass der Stress auf der Arbeit deutlich zugenommen hat. Über 50 % erklären, dass sie mit dem Einkommen überhaupt nicht auskommen und 92 % befürchten, dass sie später in der Altersarmut landen. Das erklärt die Wut unter den Beschäftigten. Wertschätzung und faire Bezahlung sieht anders aus.“

ver.di fordert für die 256.000 Beschäftigten des Einzel- und Versandhandels in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen eine Erhöhung von 2 Cent pro Minute. Die Ausbildungsvergütungen sollen je Ausbildungsjahr um 100 EUR steigen. Der Tarifvertrag soll für eine Laufzeit von 10 Monaten abgeschlossen werden, wir wollen gleiche Laufzeiten in Ost und West.

Damit der Tarifvertrag für alle gilt, will ver.di gemeinsam mit den Arbeitgebern die Allgemeinverbindlichkeit für die Tarifverträge des Einzel-/Versandhandels beantragen.

Die Tarifverhandlungen für den Einzel- und Versandhandel in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden am 19. Juni in Leipzig fortgesetzt.

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