Gedenken an ermordeten Lehrer in Frankreich

Ermordung eines Lehrers in Frankreich

Mutmaßlich terroristisch motivierte Tat

Zahlreiche Menschen haben sich am Sonntag nach derErmordung eines Lehrers zu einer Solidaritätsdemonstration in Paris versammelt. Um 15 Uhr klatschten die Menschen minutenlang auf der Place de la République im Osten der Innenstadt. Viele hielten Schilder, auf denen «Je suis Prof» oder «Je suis enseignant» (dt.: Ich bin Lehrer) stand, in die Luft. Der Platz war dicht gefüllt.

Die Redaktion des Satiremagazins «Charlie Hebdo» hatte sich Demo-Aufruf der Organisation SOS Racisme und Lehrergewerkschaften angeschlossen. Im ganzen Land wollten Menschen auf die Straße gehen. Die Place de la République im Pariser Osten ist ein symbolischer Ort - bereits nach der Terrorserie im Januar 2015, zu der auch der Anschlag auf «Charlie Hebdo» zählte, gedachten dort Menschen aus ganzFrankreichder Opfer. Seitdem ist der Platz zu einem zentralen Ort der Anteilnahme nach Terroranschlägen geworden.

Der Lehrer wurde am Freitagnachmittag aus mutmaßlich terroristischem Motiv von einem 18-Jährigen tschetschenischer Herkunft enthauptet. Der Angreifer wurde erschossen.Der Staatsanwalt führte aus, dass dem Angriff bereits Drohungen gegen den Lehrer und die Schule vorausgegangen waren. Der Lehrer hatte Anfang Oktober im Rahmen der Debatte über Meinungsfreiheit und die Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen der Satirezeitung «Charlie Hebdo» im Unterricht entsprechende Zeichnungen gezeigt. Daraufhin veröffentlichte ein Vater Posts in sozialen Netzwerken, beschwerte sich bei der Schulleitung und machte gegen den Lehrer mobil.

Der mutmaßliche Täter postete nach der Tat ein Foto des gestorbenen Opfers im Netz. «Ich habe einen Ihrer Höllenhunde hingerichtet, der es gewagt hat, Mohammed herabzusetzen», zitierte der Staatsanwalt aus dem Tweet. Die Ermittler gehen von einem terroristisch motiviertem Angriff aus. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprichtvon einem islamistischen Terrorakt.

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