Endlich wieder Bundesliga:

Diese Neuerungen erwarten die Fans

Nach 65 Tagen Corona-Pause rollt der Ball in der Fußball-Bundesliga wieder. Es war die längste nicht winterbedingte Liga-Pause. Die Entscheidung, die restlichen Saisonspiele ohne Zuschauer stattfinden zu lassen, bringt eine Änderungen für Fans. Was ist neu beim Re-Start der Saison?

KONFERENZIMTV: Die Fans können zumindest die nächsten zwei Spieltage live imFree-TV dabei sein.Der Pay-TV-Sender Sky wird seine Konferenz-Schalten von den Geisterspielen der 1. Liga am Samstag und der 2. Liga am Sonntag am 26. und 27. Spieltag auf seinem frei zugänglichen Kanal Sky Sport News HD zeigen. Offen war noch, ob der kostenpflichtige Streamingdienst DAZNam Montag die Partie vonWerder Bremen gegen Bayer Leverkusen live überträgt. Hintergrund ist einStreit zwischen derDFLund Eurosport, dessen Rechte DAZNals Sublizenznehmer übernommen hat.

RUDELGUCKENVERBOTEN: Das wird hart für gesellige Fußballfans. Stadion geschlossen - und auch vor dem Fernseher dürfen sich keine Gruppen versammeln. Da die Bundesliga-Konferenz im TV an den beiden nächsten Spieltagen frei empfangbar ist, sind die Anhänger aber nicht auf Kneipen mit Pay-TV angewiesen. Theoretisch könnte jeder im kleinen Kreis zu Hause schauen. Die Polizeigewerkschaft hatte auch vor Ansammlungen an den Stadien gewarnt wie beim ersten Geisterspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln. Clubs und Fans stehen seitdem im engen Austausch. Es werde an den Stadien nach Aussagen vieler Vereine nicht zum Massenauflauf kommen.

FÜNFWECHSEL: Jetzt wird's voll an der Seitenlinie. Rechtzeitig vor dem Start hat dieDFLfür den Rest der Saison fünf statt drei Auswechslungen erlaubt. Damit sollen die Spieler angesichts des dicht gedrängten Kalenders im Zuge der Corona-Krise und möglicher Spiele bei großer Hitze im Sommer entlastet werden. Durchgeführt werden dürfen die Wechsel in der Pause und bei weiteren drei Gelegenheiten während der Spielzeit. Damit soll verhindert werden, dass Trainer in der Schlussphase mit vielen Auswechslungen auf Zeit spielen.

HYGIENE: Auf Jubelarien nach Torerfolgen werden die Fans am Wochenende vergeblich warten. Laut Hygiene-Konzept derDFLsind Umarmungen und Abklatschen zu unterlassen, Ellbogen- und Fußkontakt hingegen erlaubt. «Wir werden uns was einfallen lassen», sagte Kölns Profi Mark Uth. Gewöhnungsbedürftig dürfte der Mundschutz für Trainer sein, zumal beim Coachen die Maske abgenommen werden darf. Paderborns Trainer Steffen Baumgart meinte dazu: «Da ich einer bin, der 90 Minuten durchspricht oder pfeift, wird die Maske, denke ich, nicht so viel zum Einsatz kommen. Aber ich habe sie dabei.»

Bundesliga-Spiele an anderen Orten möglich

In der derzeitigen Corona-Krise können Spiele der Fußball-Bundesliga auch in andere Stadien verlegt werden. Es gebe die Möglichkeit, «ein Spiel aus übergeordneten zwingenden rechtlichen, organisatorischen und/oder sicherheitstechnischen Gründen kurzfristig in einem anderen Stadion auszutragen», teilte die Deutsche Fußball Liga (DFL) nach ihrer Mitgliederversammlung am Donnerstag mit. Hintergrund sei, «dass durch die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auch die Entwicklung eines nur regionalen beziehungsweise lokalen Infektionsgeschehens denkbar ist.»

Sollte also ein Heimteam von einer solchen Entwicklung betroffen sein, könnte das Spiel problemlos an einen anderen Ort verlegt werden. Zuschauer sind wegen der derzeitigen Situation sowieso bis zum Saisonende nicht mehr denkbar.

Abbruch-Regelung vertagt -Saisonfinale notfalls imJuli

Die Deutsche Fußball Liga(DFL) und die 36 Proficlubs haben eine Entscheidung über dieWertung beiAbbruch der aktuellen Spielzeit vertagt. «Für den Fall, dass eine Fortführung des Spielbetriebs durch künftige Entwicklungen nicht mehr möglich sein sollte und die Saison vorzeitig abgebrochen werden muss, soll innerhalb der nächsten beiden Wochen eine Regelung hinsichtlich der sportlichen Wertung entwickelt werden», hieß es in derDFL-Mitteilung vomDonnerstag. Das Thema sei bei der Mitgliederversammlung «nicht vertiefend erörtert» worden.

DieDFLhält weiter an ihrem Plan fest, die laufendeSaison trotz der derzeitigen Coronavirus-Pandemie vollständig und inklusiveRelegation beenden zu wollen.Dies sei «einstimmig mit einer Enthaltung» bekräftigt worden, hieß es vom Ligaverband.Geplant ist dieBeendigung bis zum 30. Juni.Falls es notwendig sei, soll dies, sofern rechtlich möglich, auch imJuli noch geschehen.

DFLunterstützt Regional- und Landesverbände des DFB finanziell

Die DeutscheFußball Liga (DFL)unterstützt die Regional- und Landesverbände des DeutschenFußball-Bundes (DFB) mit einer Zahlung von bis zu 1,5Millionen Euro. DiesenBeschluss desDFL-Präsidiums teilte der Liga-Verband amDonnerstag nach seiner Mitgliederversammlung mit. Dabei sollen 750 000Euro zeitnah gezahlt und weitere 750 000Euro anteilig für jeden weiteren durchgeführten Bundesliga-Spieltag ausbezahlt werden.

DieDFLkompensiert mit der freiwilligen Aktion einen prozentualen Anteil der Ticketerlöse bei den Proficlubs, von denen die Regional- und Landesverbände normalerweise profitieren und die nun wegen der Geisterspiele entfallen. Für die Verteilung und Ausschüttung des Geldes ist der DFB zuständig, hieß es von derDFL.

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