ElonMusk will als Twitter-Chef zurücktreten - allerdings erst, wenn ein Nachfolger gefunden ist. Das twitterte der Eigentümer des Kurznachrichtendienstes am Dienstag (Ortszeit). Sollte er jemanden finden, der «blöd genug» ist, werde er selbst nur noch die Software- und Server-Teams führen. Twitter-Nutzer hatten sich zuvor in einer von Musk eingeleiteten Umfrage mehrheitlich für dessen Rücktritt ausgesprochen. Es deutet derzeit allerdings wenig darauf hin, dass Musk zügig einen geeigneten Kandidaten für den Top-Job findet. So oder so dürfte er als Eigentümer großen Einfluss behalten.
Musk hatte vor der Abstimmung bereits gewarnt, dass es keine Interessenten gebe, die in der Lage seien, «Twitter tatsächlich am Leben zu halten». Er selbst hatte den Spitzenposten im Zuge seines rund 44 Milliarden Dollar schweren Kaufs der Internetplattform im Oktober übernommen. Musk hatte allerdings schon wiederholt signalisiert, dass dies keine Dauerlösung sein dürfte. Er gehe davon aus, seine Arbeitszeit bei Twitter zu reduzieren und die Führung dort mit der Zeit abzugeben, sagte Musk vergangenen Monat.
In der vergangenen Woche eskalierte die Lage bei Twitter immer weiter. So sperrte Musk - trotz seines immer wieder betonten Bekenntnisses zur Redefreiheit - zunächst einen automatisierten Account zur Nachverfolgung seines Privatjets und später zeitweise auch die Nutzerkonten einiger US-Journalisten. Weiteren Ärger löste sein Vorhaben aus, Nutzerinnen und Nutzern künftig nicht mehr zu erlauben, ihre Präsenz auf bestimmten Konkurrenz-Plattformen zu bewerben - darunter Facebook, Instagram oder Mastodon. Musk versprach in der Nacht zu Montag in einem weiteren Tweet, größere Änderungen der Richtlinien künftig ebenfalls zur Abstimmung zu stellen.