Eintracht verliert gegen Osnabrück 3:4

„Wir müssen mutig nach vorne spielen“ – hatte Eintracht neuer Trainer André Schubert vor dem Spiel gefordert – und er hielt Wort. Gegen den Tabellenführer VfL Osnabrück war kein Respekt spürbar – aber die ersten Tore fielen mit Hilfe des Gegners.

Eintracht zündete ein Offensiv-Feuerwerk ab der ersten Spielminute – Niko Kijewski ballerte aus der Distanz auf das obere Eck – Osnabrücks Keeper Körber rettete mit einer Glanzparade. Eintracht drückte weiter, spürte – hier geht was. Fürstners Schuss in der 3. Minute wurde gerade noch geblockt, bei Putaros Schuss fehlte noch die Genauigkeit (5.).In der 7. Minute versuchte es Bulut – aus der Distanz – der abgewehrte Ball kam zu Hofmann, der einen sehenswerten Fallrückzieher präsentierte – aber auf der Linie klärte Trapp. Osnabrück kam in dieser Phase kaum mal aus der eigenen Hälfte – konterte aber durchaus gefährlich über wenige Stationen.

Das erste Tor machte der Osnabrücker Agu – ins eigene Tor. Hofmann hatte den Ball scharf in Richtung Bulut gespielt – der Osnabrücker Verteidiger ging dazwischen – und der Ball zappelte im Netz zur längst verdienten Eintracht-Führung (17.).Die Freude blieb nicht lange – im Gegenzug erwischte Valsvik einen Querpass ebenso unglücklich, dass auch der Ball im eigenen Netz zum 1:1 landete (19.).Danach wurde die Partie etwas offener, aber Eintracht blieb die deutlich bestimmende Mannschaft.

Die erneute Führung der Eintracht war wieder schwer herausgespielt – drei Mal wehrte die Gäste-Abwehr die Schüsse der Eintracht-Stürmer ab – dann drückte Putaro das Leder über die Linie (36.). Aber wieder blieb den Fans der Jubel im Halse stecken. Osnabrück brachte den Ball über drei Stationen auf Renner an der Seitelinie, der den lauernden Kapitän Heider perfekt bediente – und der zum 2:2. einschob (38.). „Da sind wir kurz von unserer Linie abgerückt, was in Stresssituationen auch passiert, dadurch haben wir das Tor gefangen“, analysierte André Schubert. „Das müssen wir noch abstellen.“

Nach dem Wechsel glaubten die Eintracht-Fans ihren Augen nicht zu trauen. Schiedsrichter Pascal Müller „ahndete“ einen vermeintlichen Zweikampf von Fürstner an Alvarez an der Strafraumgrenze mit einem Elfmeter! Eine glatte Fehlentscheidung! Die TV-Bilder bestätigten, was die meisten Zuschauer auch gesehen hatten – Fürstner hatte den Spieler nicht einmal berührt. Alvarez nahm das Geschenk dankbar an und schob zur 3:2 Führung sein (49.). Es kam noch schlimmer – nach dem Wiederanpfiff nutzte der VfL den Schockmoment der Löwen, setzte wieder einen schnellen Konter und erhöhte durch Alvarez auf 4:2.

Eintracht reagierte nun trotzig, lief immer wieder Richtung Gäste-Tor – die standen längst nur noch hinten drin, verteidigten mit Mann und Maus. Dabei gab es mindestens zwei Aktionen des Gegners, für die der Schiedsrichter auch hätte zur Elfmeterpfeiffe greifen müssen – er tat es nicht.

In der 67. Minute rettete Keeper Körber einmal mehr mit der Fussspitze gegen Hofmann. Eintracht rannte und rannte – und in der 82. Minute wurde das auch belohnt – der eingewechselte Manuel Janzer verkürzte auf 3:4. Schubert brachte mit Fejzullahu noch eine frische Offensivkraft für Stephan Fürstner, kurz darauf für Nkansah Robin Becker. Es nützte nichts – der VFL hatte längst Beton angerührt, drosch die Bälle nur noch raus und nutze alle Gelegenheiten, die restliche Spielzeit von der Uhr zu nehmen.

Nach dem Spiel zeigte sich Osnabrücks Trainer erfrischend sportlich: „Wir werden uns zwar für Siege nicht entschuldigen, aber heute war Eintracht besser und der Sieg ist mehr als glücklich.“ Eintracht verliert einen großen Kampf – leider unter dem Strich durch Entscheidungen des Schiedsrichters. Aber der Aufritt der Schubert-Elf macht klar – diese Mannschaft hat das Zeug für andere Tabellenregionen.

Aufstellungen:

VfL Osnabrück:

Nils Jonathan Körber (G.), Manuel Farrona Pulido (74. Tigges), Bashkim Rennecke, Ulrich Taffertshofer, Anas Quahim (46. Danneberg), Adam Susac, Maurice Trapp, Marc Heider (C., 86. Schiller), David Blacha (G.), Felix Agu.

Philipp Kuhn, Alexander Dercho, Luca Pfeiffer, Tim Danneberg, Etienne Amenyido, Steffen Tigges, Felix Schiller.

Trainer: Daniel Thioune/Merlin Polzin

Schiedsrichter: Pascal Müller, Thomas Gorniak,

Eintracht:

Lukas Kruse, David Sauerland, Gustav Valsvik, Steffen Nkansah (84. Becker), Stephan Fürstner (C., 82. Fejzullahu), Philipp Hofmann, Leandro Putaro (71. Janzer), Felix Burmeister, Onur Bulut (G.), Niko Kijewski (G.), Jonas Thorsen (G).

Marcel Engelhardt, Malte Amundsen, Mergim Fejzullahu, Robin Becker, Yari Otto, Ivan Franjic, Manuel Janzer.

Trainer: André Schubert/Markus Unger

Andre Schubert
War mit der ersten Halbzeit nicht zufrieden: Eintracht Trainer André Schubert
AndreSchubertnachOsna.MP3
00:0000:00
  • AndreSchubertnachOsna.MP3
  • OsnaTrainerDanielThioune.MP3
Seite teilen