Das war schon eine merkwürdige Atmosphäre im Eintracht Stadion. Geich nach dem Anpfiff herrschte gespenstische Stille – sowohl die Fans vom FC Kaiserslautern als auch die meisten Fans von Eintracht beteiligten sich am bundesweite Fanboykott gegen die Spielansetzungen in der Woche, die es vielen Fans unmöglich macht, zu den Spielen zu gehen oder gar zu Auswärtsspielen mit zu fahren.
In dieser Anti-Stimmung begannen beide Mannschaften fahrig und nervös – mit dem besseren Ergebnis für die Gäste. Eintracht versuchte die Angriffe spielerisch zu klären, was zu brenzlichen Situationen führte. Und letztlich auch zum überraschenden Tor für die Gäste. Nach einem Einwurf von Sternberg kam der Ball zu Kühlwetter, der von der Strafraumkante einfach mal draufschoß – Engelhardt im Eintracht-Tor stand wie gelähmt vor seinem Kasten und der eigentlich harmlose Schuss landete im Kasten.
Eintracht zeigte sich aber wenig geschockt, nahm endlich das Heft des Handelns in die Hand. Obwohl mancher Pass noch zu lang geriet, war der Zug zum Tor spürbar. Philip Hofmann probierte es mit einem wuchtigen Distanzschuss, den FCK-Keeper Hesl nur mit Mühe abwehren konnte. Jetzt ging es Schlag auf Schlag – Amundsen zirkelte einen Pass volley aufs kurze Eck – wieder ist Hesl zur Stelle. Dann setzte Valsvik einen Kopfball auf Tordach, schließlich bekam Hofmann einen Steilpass in den Lauf – aber kurz vor dem Tor konnte der FCK noch klären (24.). Dann servierte Hofmann einen Ball für Fejzullahu – der sofort schoß – wieder rettete Hesl mit Blitzreaktion. Nacheinander scheiterten Burmeister und Putaro. Kurz vor dem Halbzeitpfiff jubelte endlich auch Eintracht – ein strammer Schuss von Fejzullahu wurde noch abgewehrt, aber Putaro semmelte das Leder endlich in die Maschen zum 1:1 Halbzeitstand.
Nach der Pause machte Eintracht weiter Druck – vom FCK nichts in der Offensive zu sehen. Aber das Kuriosenkabinett hatte noch einen zweiten Akt. Thiele rannte mit dem Ball in Richtung Braunschweiger Eckfahne – mitgelaufen war niemand. Trotzdem drosch er den Ball vors Tor – zum Entsetzen der Eintracht Fans – schoß Amundsen den Ball vollkommen unbedrängt ins eigene Tor zum 1:2 (55.). Plötzlich erinnerte sich auch der FC Kaiserslautern an seine Offensive und stürmte auf den Eintracht Kasten. Mit Erfolg – Thiele und Kühlwetter hebelten die Abwehr aus und Kühlwetter markierte das 1:3 (60.). Spiel gedreht. Pedersen reagierte, brachte für Putaro und Kijewski nun Franjic und Yari Otto. Das Spiel war nun vollkommen offen – Eintracht rannte, konnte aber nicht gefährlich vors Tor kommen. Stattdessen konterte Kaiserslautern immer wieder gefährlich. Michael Frontzek wechselte kurz vor dem Ende noch zwei frische Stürmer ein. Hemlein nutze einen Konter und machte drei Minuten vor dem Schlusspfiff nach das 1:4. Was für ein Debakel.
Marcel Engelhardt, David Sauerland,Gustav Valsvik, Felix Burmeister, Niko Kijewski (66. Franjic), Jonas Thorson, Stephan Fürstner (C), Onur Bulut, Philipp Hofmann, Mergim Fejzullahu, Leandro Putarto (66. Otto).
Steffen Nkansah, Yari Otto,Robin Becker, Yannik Bangsow, Michal Fasko, Ivan Franjic, Jonas Thorsen.
Trainer: Henrik Pedersen/Vallés Egido.
Schiedsrichter: Alexander Sather, Marcel Unger, Fynn Köhn
Wolfgang Hesl, Janek Sternberg, Hendrick Zuck (G., 72. Hemlein), Kevin Kraus, Jan Löhmannsröben, Gino Fechner, Timmy Thiele (87. Huth), Theodor Bergmann, Dominik Schadt, Christian Kühlwetter (84. Hainault), Lukas Gottwalt.
Lennart Grill, Mats Winther Albaek, Florian Pick, Elias Paul Huth, Christoph Hemlein, Carlo Sickinger, Andre Hainault.
Trainer: Michael Frontzeck/Alexander Bugera