Eintracht verliert Derby bei 96

53 Minuten war die Braunschweiger Fussballwelt in Ordnung – bis dahin hatten die Löwen die massive Sturmreihe des Rivalen 96 wirkungslos gemacht und Martin Kobylanski hatte mit einem Volley-Tor die Löwen sogar in Führung gebracht – aber dann wurde es bitter. „Wir sind einfach auseinandergefallen“, kommentierte Martin Kobylanski das, was dann kam. „Das darf uns nicht passieren – für mein Tor können wir uns nichts kaufen.“

Kenan Kocak hatte vor dem Spiel angekündigt, dass man mit allen Mitteln das Spiel gewinnen wollte – und das versuchten „die Roten“ dann auch – mit teilweise überhartem Spiel, Beleidigungen und konsquenten Ellenbogeneinsatz. Schiedsrichter Daniel Siebert schaute zu – verteilte lieber gelbe Karten an die Braunschweiger, wenn die sich beschwerten. Daniel Meyer hatte Beton mit seiner Elf angerührt. Die verteidigten gut gegen die starken Offensivreihen der Gastgeber, allerdings lief in der eigenen Offensive so gut wie nichts. Meyer hatte Felix Kroos und Robin Ziegele in die Startelf gestellt – schließlich musste auch der verletzte Kijewski ersetzt werden (Kreuzbandriss). Es sollte Schwerstarbeit werden, denn nach Balleroberungen waren die Blau-Gelben den Ball schnell wieder los – 67 Prozent Ballbesitz von 96 spricht eine deutliche Sprache.

Erst mit der Einwechselung von Marcel Bär kam das Offensivspiel der Eintracht in Gang – und prompt saß nach einer Volleystafette der Schuss von Kobylanski. Die Freude darüber hielt nur 3 Minuten. Hannover lief nun noch wütender gegen die Abwehrreihen. Haraguchi lief an der Strafraumgrenze entlang, setzte sich durch und legte auf Maina ab, der volley zum Ausgleich einschob (54.). Danach wurde die Partie ausgeglichener, auch Eintracht kam immer mal wieder vor den Strafraum von 96. Allerdings merkte man den Löwen schon an, dass die Abwehrschlacht der ersten Halbzeit viele Körner gekostet hatte. Hannover zog das Spiel auseinander lies die Abwehr laufen – und hebelte die Defensive durch schnelles und direktes Spiel aus – Kaiser spielte auf Duksch- der spielte volley weiter auf Weydandt und der drückte ebenso direkt den Ball ins Tor zur 2:1 Führung (71.) Drei Minuten später war es genauso – Duksch volley auf Hult – und der macht es ebenso direkt zum 3:1. Dass Duksch dabei wohl knapp im Abseits stand, merkte zwar der Videoschiedsrichter an, das Tor gab Siebert trotzdem.

Eintracht-Trainer trat die Flucht nach vorn an, brachte mit Otto, Proschwitz, May und Schlüter frische Kräfte mit Offensiv-Ausrichtung – das machte aber auch Räume frei für die jetzt frei aufspielende Hannover Elf. Auch die 7.300 Zuschauer (9.800 waren zugelassen) waren nun aufgewacht. Die jubelten noch dem 4:1 von Haraguchi in der 84. Minute zu, der den Schlusspunkt für die Partie bildete.

Aufstellungen:

Eintracht Braunschweig:

Felix Dornebusch, Robin Ziegele (84. Otto), Dominik Wydra (G) , Michael Schultz (G.), Felix Kroos (71. May), Jassin Ben Balla (84. Schlüter), Janis Nikolaou, Benjamin Kessel (G), Suleiman Abdullahi (46. Bär), Fabio Kaufmann (76. Proschwitz), Martin Kobylanski.

Jasmin Fejcic, Manuel Schwenk, Nick Proschwitz, Iba May, Yari Otto, Lasse Schlüter, Felix Burmeister, Marcel Bär, Danilo Wiebe.

Trainer: Daniel Meyer

Schiedsrichter Daniel Siebert / Video: Daniel Schlager

HSV 96:

Michael Esser, Niklas Hult, Timo Hübers, Marcel Franke, Kingsley Schindler, Genki Haraguchi (89. Basdas), Mike Frantz (G, 64. Bijol), Dominik Kaiser (89. Muslija), Linton Maina (83. Twumasi), Hendrik Weydandt, Marvin Duksch (G, 83. Sulejmani)).

Florent Muslija, Michael Ratajczak, Vlamir Sulejmani, Baris Basdas, Partick Twumasi, Jake Bijol, Sei Muroya, Philipp Ochs, Josip Elez.

Trainer: Kenan Kocak

Trainerstimmen:

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