Spiel erst gedreht und dann doch noch verloren – so lautet des Fazit der Zweiliga-Partie zwischen Eintracht Braunschweig und dem FC Nürnberg. Auf schwerem Boden im Eintracht Stadion erlebten die Fussballfans eine kampfbetonte Partie, bei der die Clubberer zwar ein höhere Torschußqoute zu verzeichnen hatten, aber Eintracht deutlich mehr Zweikämpfe gewann.
Die Franken machten von Beginn an Druck, stellten sofort klar, dass sie die lange Niederlagenserie im Braunschweiger Stadion endlich beenden wollten. Seit 1968 gab es keinen Sieg für die Franken über alle Ligen hinweg. Der Knock-Out für die Löwen kam erst sechs Minuten vor Schluss, als Ishak im Kopfballduell mit Breitkreuz den Ball noch an den Kopf bekam und dieser im hohen Bogen über Fejzic im Eck landete. Manchmal kann eben auch der Fussball ziemlich gemein sein.
Bis dahin hatten die Mannen von Torsten Lieberknecht alles aus sich raugeholt. Nach dem guten Start der Gäste fand Eintracht erst nach gut 20 Minuten immer besser ins Spiel. In der 20. Minute wurde Abdullahi von Margreittler im Strafraum zu Fall gebraucht, Schiedsrichter Storks pfiff nicht. Für Abdullahi ging es danach Schlag auch Schlag – ein Distanzschuss pfiff haarscharf am Kasten vorbei, danach vereitelte Keeper Bredlow (26.) die Eintracht Führung. Auch Reichels Fernschuss aus 17 Metern lenkte Nürnbergs Torwart mit einer Glanz-parade über das Tor.
Aber auch Nürnberg steckte nicht auf, erkämpfte sich immer wieder Chancen. Möhwalds Schuss wurde noch von Behrens abgefälscht, aber Fejzic reagierte blitzschnell (32.). Eine Ecke brachte dann aber doch die Nürnberger Führung – Behrens köpfte den Ball ins kurze Eck zum 0:1 (37). Eintracht antwortete prompt: Hochscheidt setzte sich wunderbar durch, legte präzise auf den heranstürmenden Khelifi zurück, der zum 1:1. traf (39.).
Nach dem Pausentee bestimmten zunächst die Gäste die Partie. Möhwald verpasste in der 47. Minute eine Kopfballchance knapp, zweimal rettete Fejzic in höchster Not. Immer mehr geriet aber auch der Schiedsrichter in den Fokus des Braunschweiger Trainerteams und des Publikums – eine gelbe Karte gegen Hochscheidt war genauso grenzwertig, wie schon eine gegen Ken Reichel in der ersten Halbzeit. Eintracht hatte nach gut 10 Minuten in der 2. Hälfte wieder den Vorwärtsgang eingelegt und setzte Nürnberg unter Druck. Die Franken wussten sich nur durch hartes Einsteigen zu helfen, Kammerbauer und Ishak kassierten den gelben Karton. Dann eroberte sich Onel Hernandez den Ball und schaltete Blitzschnell. Abdullahi narrte Margreitter und ballerte das Leder unhaltbar in die lange Ecke – die Führung für Eintracht! Spiel gedreht (64.).
Leider kann auch der Club schnelles Antworten: Der gerade eingewechselte Werner überlief Sauer, servierte von der linken Seite punktgenau in die Mitte. Mikael Ishak musste nur noch einschieben. Der Ausgleich zum 2:2 (69.).
Danach war die Partie völlig offen, beiden Trainer wechselten: Für Kammerbauer und Löwen kamen Petrak und Sepsi bei den Nürnbergern, für Sauer und Hochscheidt Tim Becker und Schönfeld bei den Löwen. Beide Teams wollten den Dreier. Abdullahi setzte sich auf der rechten Seite durch, wurde von Marggreittler mit einer Grätsche gefoult – gelb. Naja. Kurz darauf dann dieses Bogenlampen-Tor zum 2:3 durch Ishak.
Eintracht gab sich dennoch nicht auf, Nürnberg verteidigte mit Haken und Ösen. Auch Valentini sah nach einem Foul an Hernandez noch die gelbe Karte, kurz darauf auch Sepsi für ein heftiges Foul an Khelefi. Letztlich ging der Plan der Franken auf – Breitkreuz hatte es zwar noch in der Nachspielzeit mit einem Fernschuss versucht – aber auch dieser Ball ging leider am Tor vorbei.
So blieb es beim 2:3 – ärgerlich. Einen Punkt hätten sich die wackeren Löwen verdient gehabt, auch wenn der FC Nürnberg ein wirklich starker Gegner war.