Eintracht tritt beim FSV Zwickau an

Eintracht Braunschweig könnte heute Abend (19 Uhr) die „rote Laterne“ endlich loswerden – Gelingt ein Sieg in Zwickau kann Aalen erst einmal überholt werden, die Löwen würden bis auf einen Punkt an Großaspach heran – und selbst auf Köln, Jena und Cottbus wären es nur noch drei Punkte Rückstand. Auch wenn Aalen durch die Spielabsage ein Spiel weniger hat, wäre der Blick auf die Tabelle mal motivierend – und die unglaublich erscheinende Aufholjagd bekommt reichlich Nahrung. Wenn da nich der starke Gegner wäre. „Wir erwarten ein schnelles Umschaltspiel aus einer sehr sicheren Defensive heraus mit langen Bällen auf Königs und Wachsmuth – da müssen wir hoch konzentriert in der Abwehr sein.“ Eintracht Trainer André Schubert hat den FSV Zwickau detailiert analysiert – den gefährlichsten Schützen hat er einst selbst ausgebildet. „Toni Wachsmuth habe ich bei Paderborn trainert, das ist ein gute Junge und immer torgefährlich.“ Dabei ist der so gelobte eigentlich gelernter Innenverteidiger. „Es ist ohnehin schwer, gegen Zwickau Tore zu schießen – das zeigt schon der Blick auf die Tabelle. Insgesamt eine unangenehm zu spielende Mannschaft“, sagt Eintrachts Cheftrainer. Zumindest wurde die Punkte-Aufhojagd erfolgreich gestartet. Gegen Hansa Rostock schoßen zwei „neue“ Spieler im Eintracht-Dress die Tore zum Heimsieg: Benjamin Kessel und Mike Feigenspan. Letzterer traf auch im Testspiel gegen Hertha 1,5 – denn Hertha Coach Pal Dardai hatte acht Spieler aus dem A-Kader in die vermeintliche U 23 delegiert. „Aber das hat uns auch gut getan, denn da ging es schon richtig zur Sache.“ Da wiegt das 2:2 noch einmal etwas mehr. Die erfolgreiche Bilanz des 3. Heimsiegs hat aber einen Schönheitsfleck – die schon sehr gut funktionierende Mittelfeldachse Pfitzner-Nehring-Fürstner und Kessel ist angeschlagen, zumindest drei davon. Nehring und Kessel werden wohl spielen können – aber für „Pfitze“ sieht es nicht gut aus. „Da sind zwei Knie zusammengeknallt. Das ist zwar nur eine Prellung, aber eine sehr schmerzhafte“, erklärt Eintracht Trainer Schubert. „Das wird zumindest eng.“ Zwar haben die Auswechslungen von Nehrig und Kessel der Spielfreude der neu-formierten Löwen-Elf dann kaum noch Abbruch getan, aber zuvor war die Leistung in der Defensive und im Umschaltspiel gegen Rostock gerade von den jetzt verletzten Spielern bemerkenswert. Andererseits gab das Gelegenheit zur Einwechslung zweier anderer Offensivkräfte: Yari Otto und Mike Feigenspan – und Feigenspan zeigte schon in den wenigen Spielminuten, dass er schnell ist und einen Torriecher hat – die mit viel Übersicht gespielte Vorlage von Marcel Bär nutzte er zum 2:0 und machte mit seinem Kopfball den Deckel drauf. Ob Schubert auch in Zwickau gleich den Erfolg in einem Offensiv-Feuerwerk suchen wird, behält er noch für sich. Aber – warum auch nicht. Mit der fulminaten Anfangsphase hätte Eintracht im Heimspiel früh in Führung gehen können – schon in der zweiten Minute rettete Rostocks Torwart Gelios in höchster Not vor Marcel Bär, kurz darauf verfehlte Bernd Nehrig den Kasten nur knapp. Eintracht schnürte die Hanseaten in den ersten 15 Minuten in der eigenen Hälfte ein, die Abwehr hatte Hochbetrieb. „Wir haben uns die guten Szenen auch angesehen, aber auch die, wo wir noch Defizite haben – die wir in dieser Trainingswoche gezielt angegangen sind. Da wurde mit guter Stimmung intensiv gespielt.“ Damit spielt der Trainer auch auf die Chancen des Gegners an, die nach dem 1:0 von Kessel auch die eine oder andere Chance hatten – die letztendlich von Fejzic vereitelt werden konnten. Der Siegtreffer wurde perfekt herausgespielt –der eingewechselte Menz servierte einen Pass auf Bär, der legte in die Mitte auf Mike Feigenspan, der zum 2:0 einköpfte. An solchen Spielzügen kann auch der FSV schwer zu kanbbern haben. Neben Konigs und Wachsmuth hat der FSV Zwickau in der Offensive noch nachgelegt. Drei Tage vor dem Ende der Transferperiode hat der FSV Zwickau von Zweitligist Darmstadt 98 Orrin McKinze Gaines II ausgeliehen. Der Texaner war im Juli 2017 aus der U19 des VfL Wolfsburg, nach Darmstadt gewechselt, kam seitdem aber nur in drei Pflichtspielen zum Einsatz. Beim FSV soll der frühere U-Nationalspieler der USA (32 Einsätze) nun Spielpraxis sammeln. Etwa 500 Fans werden aus Braunschweig mit nach Zwickau fahren. In einem Punkt werden sie sich mit den gegnerischen Fans einig sein – die haben zum Protest gegen Montagsspiele aufgerufen... Der engagierte Auftritt der Löwen und die drei Punkte schüren aber nun Hoffnung. „Wir wollten auch wieder eine Euphorie entfachen – und das ist uns auch ganz gut gelungen“, freute sich Benjamin Kessel nach der Partie gegen Hansa. Mit einem Auswärtssieg kann der Versandkarton für die rote Laterne bereit gestellt werden. Wegen des Schneefalls war am Sonntag lange unklar, ob überhaupt gespielt werden kann. Bei Twitter teilte der FSV dann aber mit: es wird gespielt. Der Schnee am und im Stadion wird beräumt.
Nach seiner Verletzung aus dem letzten Spiel gegen Rostock kann Benjamin Kessel wieder auflaufen
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