Das Hoffen war vergeblich: Für Kumbela reichte es nach seinem Muskelfaserriss noch nicht. Nicht einmal für einen Jokereinsatz. Darum musste Torsten Lieberknecht auf seine Perspektiv-Sturmhoffnung Suleiman Abdullahi (Manni) setzen, als Spitze vorn drin – hoffentlich gut bedient über Khelifi und Zuck – deren Gegenspieler: die beiden Ex-Löwen Marcel Correia und Benjamin Kessel.
Lieberknechts Idee ging zunächst auch wunderbar auf – weite Bälle in den freien Raum, der schnelle Abdellahi lief der kompakten Abwehr schnell davon und sorgte für Torgefahr. Lautern setzte auf Konter, die speziell durch Freistöße und Ecken für Gefahr sorgen sollten, aber die neu formierte Abwehr lies wenig zu, Robin Becker zeigte sich bei seinem Startelfdebüt sicher und engagiert.
Eintracht presste, wirbelte über die Flügel mit Zuck und Khelifi und sorgte für viel Arbeit bei den Ex-Löwen Kessel und Correia. Die Bilanz nach knapp 25 Minuten: 75% Ballbesitz, 3:0 Torschüsse. Ein wunderbarer Spielzug ließ die rund 700 mitgereisten und lautstarken Fans jubeln.
27. Minute: – Abdellahi erlief sich den Ball. legte überlegt mit der Hacke auf Khelifi , der Vucur tunnelte und den Blick für Hernandez hatte – der schoß im Liegen – direkt ins Netz zur verdienten Führung. Auch danach machte Eintracht weiter Druck, Kaiserslauterns Keeper Müller verhinderte einen weiteren Treffer der Löwen. Erst kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit drehten die „roten Teufel“ plötzlich auf, kämpften wütend gegen den Rückstand an. Nun war die Eintracht Abwehr überraschend unter Druck. Der FC Kaiserlautern wachte erst kurz vor der Halbzeit auf, kam dann auch zu Chancen, aber keine zwingende. Dennoch blieb es hektisch und nicht ungefährlich im engen Strafraumgewühl. Fast hätte Abdellahi nach einem Befreiungsschlag verwerten können, aber Müller fischte den Ball noch vom Fuss.
Nach dem Wechsel setzte der FCK gleich wieder offensiv an. Trainer Norbert Meier hatte umgestellt, die roten Teufel standen nun höher, machten besser die Räume dicht. Ein Kopfball von Osawe nach einem Freistoß landete an der Latte. Zuvor war der Ball zwar im Netz des FCK, aber das Schiedsrichterteam entschied auf Abseits.Die Partie war nun offen, der FC Kaiserslautern versuchte mehr und mehr Druck zu machen. Einen Freistoß von der Strafraumkante wurde sichere Beute von Jasmin Fejzic, eine verünglückte Flanke von Benjamin Kessel lenkte der Keeper mit den Fingerspitzen gerade noch über die Latte. Erst in der 64. Minute konnte sich Eintracht mit einem Befreiungsschlag mal befreien. Bolands Fernschuss ging noch drüber, aber die Löwen kratzten jetzt wieder. Vier Ecken in Folgen brachte den FC Kaiserslautern in arge Bedrängnis, Baffo ballerte aus kurzer Distanz drauf, aber Marius Müller im Tor war immer letzte Instanz. Leider auch bei einem schönen Angriff über Abdellahi und Khelifi. Der herausstürmende Keeper erwischte den Torschuss noch kurz vor dem Gehäuse.
Beide Trainer reagierten: Lieberknecht brachte Biada ins Spiel für den ausgepumpten Zuck, der sich an seinem ehemaligen Mitspieler Benjamin Kessel abgearbeitet hatte (71.)– auch Trainer Norbert Meier wollte es nun wissen – wechselte den eher defensiven Albaek aus, brachte Neuzugang Lukas Spalvis in die Partie. Der Stürmer ist eine Leihgabe von Sporting Lissabon. Zwei Minuten später gelang den „roten Teufeln“ ein Angriff über den linken Flügel. Der niederländische U21 Nationalspieler Gervane Kastaneer, ebenfalls neu im Team vom FC Eindhoven gekommen, gewann den Zweikampf gegen Becker, legte scharf nach innen, Osawe und Reichel grätschten nach dem Ball und der dreht sich an Fejzic vorbei ins äußere Eck zum inzwischen verdienten Ausgleich für den FC Kaiserslautern (80). Danach begann eine hektische Schlussphase, in der Eintracht zunächst den Punkt sichern wollte. Trainer Lieberknecht brachte den jungen Eros Dacej noch ins Spiel, der prompt noch eine Chance mit einem Fernschuss hatte. Wieder war Müller zur Stelle.
Aufstellungen:
Eintracht: Jasmin Fejzic (G) – Ken Reichel (G), Gustav Valsvik, Joseph Baffo, Robin Becker – Mirko Boland, Onel Hernandez, Louis Samson (G) – Hendrick Zuck (G, 71. Biada), Suleiman Abdullahi (87. Dacaj), Salim Khelifi (90+2 Hochscheidt).
Nkansah, Julius Biada, Philip Tietz, Jan Hochscheidt, Marcel Engelhardt, Quirin Moll, Eros Dacaj.
Trainer: Torsten Lieberknecht/Darius Scholtysik
FCK: Marius Müller – Benjamin Kessel (G), Stipe Vucur, Marcel Correia(G) - Philipp Mwene (46. Osei-Kwadwo), Daniel Halfar (41. Fechner), Mads Albaek (G, 78. Spalvis), Leon Guwara – Baris Atik –Osayamen Osawe, Gervane Kastaneer.
David Tonic, Patrick Ziegler, Jan-Ole Sievers, Lukas Spalvis, Brandon Borello, Manfred Osei Kwadwo, Gino Fechner.
Trainer: Norbert Meier