Eintracht Braunschweig holt Punkt - und bleibt in Liga 3

Zwei Elfmeter, zwei rote Karten, 5 Minuten Verlängerung und am Ende ein Unentschieden – das für Eintracht Braunschweig reicht – Im Endscheidungsspiel um den Klassenerhalt fehlte nichts, was Fussball so schön macht – inklusive dem Mitfühlen mit dem Gegner, der einem von Herzen leid tut.

Trainer André Schubert wollte nichts dem Zufall überlassen und schon gar nicht von den Spielen der Konkurrenten Jena und Sonnenhof-Großaspach abhängig sein – offenbar hatte er die richtige Vorahnung. Jena degradierte lustlose 1860-Kicker mit 4:0 und Fortuna Köln hatte gegen Sonnenhof Großaspach nicht allzu viel Lust sich als Absteiger noch groß anzustrengen – schon zur Halbzeit war klar- der letzte Absteiger wird an der Hamburger Strasse ermittelt.

Vor ausverkauften Rängen gab Eintracht von Beginn an Vollgas, stürmte unaufhörlich auf den Kasten des FC Energie zu – und die Gäste verlegten sich auf das Konterspiel. Das war zwar nicht ungefährlich, aber die Löwen-Abwehr stand auch ohne den verletzten Benjamin Kessel stabil und Keeper Fejzic war einmal mehr gut aufgelegt. Das galt aber auch für seinen Kollegen aus der Lausitz, der mit einigen Paraden einen frühen Rückstand verhinderte. Und noch einer verhinderte die frühen Tore – der Linienrichter, der mehrmals die Fahne heben musste, weil ein Eintracht-Spieler zu früh gestartet war. Nach knapp einer halben Stunde ging es bei Kapitän Fürstner nicht mehr weiter – er musste verletzt raus, Yari Otto kam – und übernahm die Rolle als meistgefoulter Spieler bis zum Schlusspfiff.

Gerade als der FC Energie den Angriffssturm der Eintracht schadlos überstanden hatte, sorgte ein Pfiff von Schiedsrichter Daniel Schlager für Aufregung. Bär hatte im Strafraum bei seinem Heber die Hand von Kruse getroffen – Elfmeter. Die Gäste waren außer sich, bestürmten Schiedsrichter und Linienrichter minutenlang. Schlager stimmte sich mit seinem Linienrichter ab – es blieb beim Elfer.

Völlig unbeeindruckt von den Diskussionen legte sich Marc Pfitzner den Ball zurecht, guckte in aller Ruhe den Torwart aus und schob überlegt und platziert in die untere rechte Ecke ein. „Pfitze“ hat bestimmt Eis im Blut...1:0 in der 30. Minute – das wäre es ja gewesen.

Die Löwen versuchten nachzulegen, Hofmann, Bär und Putaro verfehlten knapp. Das Spiel wurde nun hektischer, immer wieder wurde der Spielfluss durch Fouls unterbrochen, obwohl der Schiedsrichter vieles ungeahndet ließ. Die Eintracht Sturm-Walze rollte weiter – unermüdlich rackerte Philipp Hofmann vorne und hinten, Putaro scheiterte knapp an Keeper Spahic, Feigenspan setzte den Ball aus spitzem Winkel an das Aussennetz – dann war Halbzeit.

Nach dem Wechsel wurde das Spiel offener, der FC Energie kam immer besser in die Partie. Klar, dass in der Halbzeit die Ergebnisse der anderen Spiele bekannt wurden – und Cottbus mit einer Niederlage abgestiegen wäre. Trainer Wollitz hatte zwei frische Offensivkräfte mit Hemmerich und Vittiriti (für Kruse und Bohl) eingewechselt – und das merkte man sofort. Jetzt drückte der FC Energie und Eintracht konterte. Pfitzner setzte den Ball über das Tor, Rangelov und Müller prüften Fejzic. Schubert wechselte Pfitzner gegen Burmeister aus, weil der Torschütze schon die gelbe Karte bekommen hatte und mehrmals vom Schiedsrichter ermahnt wurde.

In der 56. Minute gab es fast ein Deja vú – Schiedsrichter Schlager pfiff Handelfmeter. Dieses Mal für Cottbus. Menz hatte die Arme bei einer Flanke von Schlüter angewinkelt und wurde angeschossen. Den Strafstoß nutzte Vittiriti und verwandelte den Elfer ins rechte untere Eck zum 1:1. Danach drehte Eintracht wieder auf, nach einander scheiterten Menz und Bär aus aussichtsreichen Positionen.

Beide Mannschaften kämpften nun mit offenem Visier. Die Eintracht Abwehr warf sich in jeden Schuss der Gäste, kämpfte verbissen und konsequent. Cottbus agierte mit rüden Fouls und kassierte letztendlich auch eine rote Karte nach dem xten Foul durch José Matuwila an Yari Otto (86. Minute). Trainer Schubert wechselte noch seinen Joker Julius Düker ein, die Minuten verrannen langsam. 5 Minuten Nachspielzeit. Das Drama nahm seinen Lauf – sogar von der Torlinie wurde der Ball von Mamba von Nkansah rausgeköpft – und Menz kassierte noch einen roten Karton, weil er sich von der Umklammerung eines Cottbus-Ersatzspielers befreite. Dann war es vollbracht – Eintracht bleibt in der 3. Liga, Cottbus steigt nach großem Kampf ab.

Aufstellungen:

Eintracht:

Jasmin Fejzic, Steffen Nkansah, Christoph Menz (R.), Tim Robin Becker, Stephan Fürstner (27. Otto), Philipp Hofmann (G, 88. Düker, G.), Leandro Putaro, Marcel Bär, Niko Kijewski, Marc Pfitzner (G, 54. Burmeister), Mike Feigenspan.


Marcel Engelhardt, Nils Rütten, Yari Otto, Felix Burmeister, Manuel Janzer, Onur Bullut, Julius Düker.

Trainer: André Schubert

Schiedsrichter: Daniel Schlager

FC Energie Cottbus:

Avdo Spahic, José Matuwila (G/R), Kevin Okyere Weidlich (G.), Streli Mamba, Marcelo De Freitas Costa, Robert Müller, Tim Kruse (G., 46. Viteritti), Daniel Bohl (G., 46. Hemmerich), Lasse Schlüter (82. Holthaus), Leon Schneider, Dimitar Rangelov (G.).

Kevin Rauhut, Luke Hemmerich, Felix Geisler, Fabio Viteritti, Fabian Holthaus, Lars Bender, Moritz Broschinski

Trainer: Claus-Dieter Wollitz

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