Eintracht besiegt KFC Uerdingen 4:1

„Herz und Leidenschaft“ hatte Eintracht Trainer Marco Antwerpen von seiner Elf nach dem 1:3 in Würzburg eingefordert – und er wurde nicht enttäuscht. Die Blau-Gelben lieferten ein engagiertes Spiel und fuhren auch den Lohn dafür ein. Schon zur Halbzeit lagen die Löwen mit 3:0 vorne und ließen sich auch in der zweiten Halbzeit nicht den Schneid abkaufen.

Wie erwartet, agierten die Gäste zunächst aus dem Abwehrverband heraus, hatten aber die erste Chance des Spiels. Grimaldi zog von der Strafraumgrenze ab, aber der Ball landete deutlich über dem Kasten von Jasmin Fejzic (5.). Kurz darauf gefrohr den Fussball-Fans das Blut in den Adern: Benjamin Kessel setzte am Strafraum zum Kopfball an, Rodriguez Araya ging mit hohem Bein zur Sache und traf Benni Kessel mit dem Fuss voll im Gesicht. Kung-Fu-Fussball, den man nicht sehen will. Der nicht gerade zart beseitete Kessel brach wie vom Blitz getroffen zusammen, Spieler winkten ausgeregt zur Bank, Minutenlang wurde der Eintracht-Stammspieler behandelt, dann mit der Trage vom Platz gebracht. Nach ersten Informationen ist aber nichts gebrochen, Kessel ist wohl mit einem „blauen Auge“ dacon gekommen – aber sicher auch mit einer Gehirerschütterung und einigen Prellungen – die Ergebnisse des MRT lagen noch nicht vor. Schiedsrichter Dr. Max Burda belies es bei einer gelben Karte für Rodriguez Araya (8.).

Den Freistoß zirkelte Martin Kobylanski über die Mauer in die Torwartecke zum 1:0. Hoffentlich hat Kessel den Jubel auf dem Weg zum Rettungswagen noch gehört (13.). Der KFC versuchte es nun mit mehr Offensiv-Aktionen, aber Robin Ziegele fügte sich schnell in den Abwehrverband ein und macht mit dicht. Auffällig auch, wie sich Eintrachts Offensiv-Spieler auch in der Defensive engagierten, vor allem der bisher viel gescholtene Kobylanski, der zur Gala auflief. In der 18. Minute setzte ein Steilpass Biankadi in Szene, dessen Schuss aus 12 Metern gerade noch geblickt wurde. Nach der Ecke war es wieder Merveille, der für Gefahr sorgte und einen Ball ans lange Eck chipte – Burmeoster verpasste per Kopf ganz knapp (18.). Die Löwen setzten nach – Kijewski ballert aus dem Strafraum Richtung KFC-Gehäuse – Osawe nahm zum Abblocken die Hand zu Hilfe – Elfmeter! Den schoß Kobylanski eiskalt in die untere Ecke zum 2:0 ein (26.).

Jetzt war „Koby“ richtig aufgedreht und schwer zu stoppen. Bei einem Sturmlauf vernaschte er seinen Gegenspieler, tunnelte den zweiten und schoß aufs kurze Eck. Keeper Königshofer konnte nur abklatschen – vor die Füße von Nick Proschwitz, der zum 3:0 einschob (32.)! Und er wollte mehr, holte sich am eigenen 16ner den Ball – schickte Proschwitz mit einer Massflanke auf die Reise, aber der traf von der Torauslinie die Kugel bei seinem Pass vors Tor nicht richtig und so war die hance dahin. Immer wieder trieb Kobylanski den Ball nach vorne, als wenn er beweisen wollte, dass er zuletzt zu Unrecht auf der Bank gelandet war. Aber auch der KFC kam noch zu einer dicken Chance – Dorde versuchte es aus der Ferne, aber Fejzic bugsierte das schräge Ding aus der Gefahrenzone. Auch Pourié hätte beinahe noch getroffen, abe rihm versprang der Ball im 16ner und die KFC-Abwehr konnte klären.

In der Halbzeit wechselte Uerdingens Trainer Steuernagel zwei Mal aus. Evina kam für Grimaldi und Kinsombi für Girdvainis. Das machte sich auch sofort bemerkbar. Der KFC erhöhte den Druck, träumte wohl von dem Liga-Spiel Fortuna gegen Herha. Aber die Abwehr blieb aufmerksam und wehre mit vereinten Kräften die Uerdinger ab. Merveille Biankardi beerdigte die Ausgleichsträume. Proschwitz eroberte im Zweikampf in der der eigenen Hälfte den Ball, schickte „Merv“ auf die Reise, der sich seine zweite Chance nicht nehmen lies und zum 4:0 einschob (52.).

Der KFC gab sich trotzdem nicht auf – in der 55. Minute traf Kinsomni das Lattenkreuz, kurz darauf rettete Ziegele auf der Linie. Das Spiel ging in dieser Phase hin und her, ohne große Aufreger. In der 78. Minute gelang dem KFC dann doch noch der Ehrentreffer zum 4:1. Dorde hatte den eingewechselten Ibrahimaj am 16 ner angespielt, der drehte sich und schoss den Ball in die untere Ecke ein.

Bei Eintracht brachte der eingewechselte Manuel Schwenk noch einmal mehr Zug nach vorne. Sein sehenswerter Drehschuss ging nur haarscharf vorbei, dann landete der Ball am Aussennetz – und Nick Proschwitz setzte noch einen Distanzschuss über das Tor. „Wir sind auf einem guten Weg, würde ich gerne sagen, so wie gegen Kaiserslautern, aber das Würzburg-Spiel wirkt noch nach“, sagte Antwerpen nach dem Spiel. „Aber die gute Leistung heute ist Anlass dazu, dass wir fussballerisch auch zulegen können – und auch noch müssen.“

Aufstellungen:

Eintracht:

Jasmin Fejzic, Benjamin Kessel (10. Ziegele), Martin Kobylanski, Robin Becker, Marcel Bär (63. Otto), Felix Burmeister (73. Schwenk), Merveile Biankadi (G), Niko Kijewski, Marvin Pourié, Nick Proschwitz, Patrick Kammerbauer.

Yanik Bangsow, Yari Otto, Manuel Schwenk, Marc Pfitzner, Mike Feigenspan, Leon Bürger, Robin Ziegele.

Trainer: Marco Antwerpen/Kurtulus Öztürk

Schiedsrichter: Dr. Max Burda, Pascal Wien, Tim Kohnert.

KFC Uerdingen:

Lukas Königshofer, Edvinas Girdvainis (46. Evina), Jan Kirchhoff, Assani Lukimya, Christian Dorda (G.), Roberto Rodriguez Araya (G., 63. Ibrahimaj), Adriano Grimaldi (46. Kinsombi), Boubacar Barry (G.), Manuel Konrad (G), Adam Matuschyk, Osayamen Osawe (G.).

Julius Paris, Christian Kinsombi, Tom Boere, Patrick Pflücke, Franck Evina, Ali Ibrahimaj, Niklas Zaß.

Trainer: Daniel Steuernagel/Stefan Reisinger

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