Nach dem Ende des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan sind die letzten deutschen Soldaten zurück in Deutschland. Am Mittwochnachmittag landeten drei Transportflugzeuge der Luftwaffe auf dem niedersächsischen Fliegerhorst Wunstorf, wie ein dpa-Korrespondent berichtete.
Nach Angaben aus der Bundeswehr waren an Bord der drei zusammen gestarteten Maschinen insgesamt 264 Männer und Frauen. Darunter waren auch 20 Mann des Kommandos Spezialkräfte (KSK), die zur Absicherung des am Vortag geräumten Feldlagers in Masar-i-Scharif nach Afghanistan verlegt worden waren.
Die letzten deutschen Soldaten des Nato-Einsatzes «Resolute Support» hatten einen nächtlichen Zwischenstopp in Georgien eingelegt. Mit Hinweis auf die Corona-Pandemie verzichtet die Bundeswehr auf einen großen Empfang in Wunstorf.
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hatte erklärt: «Ein historisches Kapitel geht zu Ende, ein intensiver Einsatz, der die Bundeswehr gefordert und geprägt hat, bei dem sich die Bundeswehr im Kampf bewährt hat. Ein Einsatz, bei dem Angehörige unserer Streitkräfte an Leib und Seele verletzt wurden, bei dem Menschen ihr Leben verloren haben, bei dem wir Gefallene zu beklagen hatten.»
59 deutsche Soldaten verloren in Afghanistan ihr Leben, 35 bei Anschlägen oder in Gefechten. Mehr als 12 Milliarden Euro kostete der Einsatz. Zuletzt war der Kernauftrag der Nato-Truppe die Ausbildung afghanischer Streitkräfte.