Am 23. September 1846 wurde Neptun - der achte Planet im Sonnensystem - entdeckt. Und das SAW-Land war nicht ganz unbeteligt an derEntdeckung.
Johann Gottfried Galle – 1812 in Radis bei Kemberg geboren und in Wittenberg zur Schule gegangen – beobachtete den Himmelskörper durchs Teleskop. Zuvor hatte der Franzose Urbain Le Verrier seine Berechnungen für die mögliche Umlaufbahn des Planeten Galle zukommen lassen.
Galle zu Ehren gibt esseit vier Jahren einen Planetenweg, in etwa der ehemalige Schulweg des jungenJohann Gottfried, teilte uns Antje Möbius mit. Sie ist Vorsitzende des Heimatvereins von Radis."Ein Teil des Planetenweges liegt am Radweg R1, so dass man durchaus auf dem Weg nach Ferropolis oder Dessau - Wörlitz einen kurzen Abstecher zum Pabsthaus machen könnte. Es ist nicht nur das Geburthaus von J.G.Galle, sogar Luther soll auf seinen Reisen schon dort eingekehrt sein", so Möbius.Das Haus ist heute in Privatbesitz und ist vom Zaun aus zubetrachten.
Insgesamt ist der Planetenwegca. 4,5 km lang und beginnt im Ortskern von Radis. Neben dem großen Gedenkstein für Galle gibt es auch einen Stein, der die Sonne symbolisiert. Im Massstab 1 zu einer Milliarde kommen dann alle paar Metern (mehrere hundert) die Planeten Merkur, Vernus, Erde usw. DenStein für Neptun finden Wanderer außerhalb von Radis im Wald. Dort in der Nähe befand sich auch einst das Geburtsthaus von Galle.
Der Wanderweg ist wenig frequentiert. Die 2. Klasse der Grundschule nutzt ihn häufig für ihren Wandertag um die nähere Heimat kennen zu lernen. Übrigens ist der Planetenweg in Radis deutschlandweit der einzige Weg, der im Zentrum des Ortes beginnt, wo der Wissenschaftler lesen und schreiben lernte, und mit dem Neptun an seinem Geburtshaus endet.