Ein Tag beim Arbeiter-Samariter-Bund

Einblick in den Alltag eines Sanitäters

Bei Verkehrsunfällen oder Notfällen zu Hause freut man sich wenn sie schnell da sind: die Notfallsanitäter. Sie sind für die Erstversorgung zuständig sind und bringen die Patienten dann sicher ins Krankenhaus. Unsere Reporterin Laura Födisch hat sich denAlltag eines Notfallsanitäters zeigen lassen und Lukas und Sarah vom Arbeiter-Samariter Bund während einer Schicht begleitet.

Punkt 8 Uhr geht es los. Gleich zu Beginn schlüpfe ich in die rot-gelben Arbeitsklamotten der Sanitäter und bekomme einen Beeper in die Handg gedrückt. Dann stehen wir auch schon im Rettungswagen –Lucas was machen wir denn jetzt?

„ Zum Dienstbeginn überprüfen wir alle Gerätschaften auf Funktionalität und Einsatzbereitschaft. Das dauert ungefähr eine halbe Stunde bis so ein Rettungswagen komplett durchgecheckt ist“

Kaum sind wir mit dem Check durch, meldet sich auch schon der Beeper. Schnell springen wir in den Rettungswagen und fahren zum Einsatzort. Ein Mofafahrer ist mit einem Auto zusammengestoßen.Dabei ist sein Helm kaputt gegangen – ins Krankenhaus will er trotzdem nicht. Da können die Sanitäter nichts machen erklärt Sarah

„Wenn keine dringende Indikation besteht kann man niemanden zwingen. Manchmal ist es mehr Schreibkram als Einsatz – 2 Minuten Einsatz und 10 Minuten Protokoll schreiben hinterher“

Denn ein Protokoll über den Einsatz müssen sie trotzdem schreiben. Im Laufe des Tages werden wir noch zu zwei älteren Damen mit Kreislaufproblemen gerufen. Keine Seltenheit:

„Man kann schon sagen ein Großteil unserer Einsätze sind schon ältere Leute und Kreislaufbeschwerden. Die Älteren trinken häufig zu wenig, nehmen viele Medikamente mit Wechselwirkungen.“

Nachdem die Patienten versorgt sind, heißt es nun erstmal alles wieder auffüllen:

„Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz. Vor und nach dem Einsatz wird alles kontrolliert. Der Rucksack wird neu bestückt – alles was wir verbraucht haben wird ersetzt. Und auch die Desinfektion des Wagens ist sehr wichtig.“

Bei der Arbeit fällt mir auf, neben der Erstversorgung nehmen die Beiden sich auch viel Zeit um die Patienten zu beruhigen und ihnen gut zuzureden. Zum Sanitäterjob gehört das einfach dazu:

Lucas: „Also Empathie muss man schon mitbringen in dem Beruf.“

Sarah: „ Viele Patienten sind wirklich dankbar und sind froh wenn sie uns sehen. Sie sind verzweifelt und brauchen oft einfach nur ein offenes Ohr.“

Für beide macht den Reiz des Berufs aus, dass jeder Tag wie eine kleine Wundertüte ist – man wisse nie was kommt. Was anderes können Sie sich nicht mehr vorstellen:

Lucas: „ Aus meiner Sicht es es wie eine kleine Familie hier auf Wache. Man fühlt sich wohl und geborgen und kann mit jedem Kollegen reden.“

Sarah: „Ich sag immer jeden Tag eine gute Tat – das fühlt sich wirklich gut an.“

Tolle Einstellung. Danke für euren Einsatz! Der Arbeiter-Samariter-Bund übernimmt übrigens ab Januar einen Teil des Rettungsdienstes im Landkreis Stendal und sucht dafür noch Leute. Wenn ihr interesse habt, könnt ihr euch morgen von 9 bis 15 Uhr auf dem Stendaler Marktplatz informieren .

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