Droht Tiktok das Aus?

Microsoft, Trump und China - was steckt dahinter?

App spaltetdie Nation

Für Facebook der größte Konkurrent, für Donald Trump ein Spionagewerkzeug Chinas: TikTok ist vielen Amerikanern ein Dorn im Auge. Für andere hingegen, insbesondere die jüngere Zielgruppe, ist es die beliebteste App auf dem Smartphone, voller lustiger Videos aber auch ernsthafter Themen, welche dort knapp zusammengefasst werden.

App auf Siegeszug

Innerhalb von nur vier Jahren hat TikTok es geschafft, Downloadrekorde zu brechen und über 800 Millionen Nutzer für sich zu gewinnen. Laut Wall Street Journal wird die Firmenbewertung auf 100 Milliarden Dollar geschätzt.Allein in den USA befinden sich über 100 Millionen von ihnen - doch nun soll Schluss sein.

Verbot wegen Spionagevorwurf

Trump möchte die App in den USA verbieten.Grund dafür sei die Annahme, dass der chinesische Eigentümer ByteDanceNutzerdaten an die chinesische Regierung weitergibt. TikTok weist diese Vorwürfe zurück.Chinas Regierung habe keinen Zugriff auf Nutzerdaten, da diese in den USA gespeichert und verarbeitet werden. Nach Ankündigung des voraussichtlichen Verbotes schaltete sich der amerikanische Konzern Microsoft ein und schlug vor, TikTok aufzukaufen.Bis zum 15. September haben die beiden Unternehmen nun Zeit zu verhandeln und zu einem Abschluss zu kommen. Demnach soll Microsoft die Aktivitäten in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland übernehmen und andere US-Investoren mitbeteiligen.

Trump möchte mitverdienen

"Ein sehr substanzieller Teil dieses Preises muss an das US-Finanzministerium fließen, da wir diesen Deal möglich machen", sagte Trump. Dabei sei es ihm egal, welches amerikanische Unternehmen den Kauf abschließt. Wichtig sei ihm nur, dass es "ein großes Unternehmen, ein sicheres Unternehmen, ein sehr, sehr amerikanisches Unternehmen" sei, sagte Trump im Gespräch mit Microsoft-Chef Satya Nadella.

Carl Tobias, Juraprofessor an der Universität von Richmond sieht das hingegen kritisch: "Es ist sehr ungewöhnlich, dass ein Präsident den USA vorschlägt, sich an einem Geschäftsabschluss zu beteiligen, insbesondere an einem Abschluss, den er selbst orchestriert. Die Idee ist wahrscheinlich auch illegal und unethisch."

Auswirkungen auf Präsidentschaftswahl

Das Verbot der besonders bei jungen Leuten beliebten App könnte Trump in der bevorstehenden Präsidentschaftswahl im November schaden. Viele Erstwähler könnten sich auf Grund des Verbotes gegen den amtierenden Präsidenten und für seinen Gegner Joe Biden entscheiden.

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