Dresden: Weltkriegsbombe endlich entschärft

Entwarnung in Dresden. Der Sprengmeister hat die Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gegen 17 Uhr entschärft.

Laut Polizei dürfen nun alle Bewohner wieder zurück in ihre Wohnungen. Die Entschärfung des 250 Kilo-schweren Sprengkörpers hatte sich drei Tage lang hingezogen. Mit einem Löschroboter hatten die Einsatzkräfte die Bombe zuletzt gekühlt, da sie teilweise explodiert war.

Die geplante Entschärfung war missglückt - es kam am Mittwochabend zu einer Explosion. Gegen 23.08 Uhr sei es per Fernsteuerung zunächst gelungen, den Zünder herauszudrehen, erklärte die Polizei. Dann kam es aber zum Funkenflug, Dämmmaterial ging in Flammen auf. Dadurch sei ein Teil der Bombe explodiert. «Es sind nach bisherigen Erkenntnissen nur geringe Schäden eingetreten. Glücklicherweise sind keine Menschen verletzt worden», sagte Laske.

«Da aktuell nicht eingeschätzt werden kann, wie viel Sprengstoff sich noch in der Bombe befindet, geht von dieser weiterhin ein erhebliches Gefahrenpotenzial aus», teilte die Dresdner Polizeidirektion am Abend mit.

Die Bombe war am Dienstag bei Bauarbeiten gefunden worden. Tausende Bewohner des betroffenen Stadtteils Löbtau - unweit des Hauptbahnhofes - mussten bereits die zweite Nacht in Folge außerhalb ihrer Wohnungen verbringen. Rund 9000 Bewohner wurden laut Polizei in Sicherheit gebracht. Viele seien bei Bekannten und Verwandten untergekommen, 1200 in Notunterkünften.

«Evakuierungsraum ist so groß gezogen worden, dass für andere Bewohner keine Gefahr besteht», sagte der Polizeisprecher. Die Innenstadt mit den Sehenswürdigkeiten befindet sich einige Kilometer vom Fundort der Fünf-Zentner-Bombe entfernt.

Die geplante Bombenentschärfung hatteDresdenschon den ganzen Mittwoch in Atem gehalten. Straßenbahn- und Bahnverkehr waren genauso beeinträchtigt wie zeitweilig der Flugbetrieb am AirportDresden. Ein erster Entschärfungsversuch war wegen Explosionsgefahr abgebrochen worden.

Bombenentschärfungen sind inDresdenkeine Seltenheit. Die Stadt war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bombern schwer zerstört worden. Ein Teil der Munition blieb als Blindgänger im Boden und taucht bis heute bei Bauarbeiten auf. Der aktuelle Einsatz entscheidet sich aber von einer Routine- Entschärfung, weil sich der Zünder nicht wie sonst häufig üblich gefahrlos aus dem Sprengkörper entfernen ließ.

Alle Infos der Stadt Dresden

async="" src="https://platform.twitter.com/widgets.js" charset="utf-8">
Von einer Evakuierung betroffene Einwohner sitzen auf dem Gelände der Dresdner Messe in einer Notunterkunft.
Seite teilen