In den 1840er Jahren erbaut, war der Bahnhof in Blumenberg (Börde) lange Zeit ein bedeutender Knotenpunkt für den Nahverkehr zwischen Oschersleben, dem Harzund Magdeburg. Dann wurde das Netz ausgedünnt, es fuhren immer weniger Züge, bis die NASA (Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt) 2018 den Stecker zog. Wie Wolfgang Ball, Pressesprecher des NASA erklärt, hättennur noch etwa 10 Personen täglich den Bahnhof genutzt, um die 50 sollten es für einen sinnvollen Betrieb sein.
In Blumenberg leben etwa 400 Menschen, eine andere Anbindung an den Nahverkehr gibt es nur durch eine Bushaltestellean der Bundesstraße, zu erreichen über 300 Meter Landstraße ohne Beleuchtung oder einen ungesicherten Feldweg. Der nächste aktive Bahnhof steht im (zu Fuß und mit Rad) 6 Kilometer entfernten Langenweddingen.Schlechte Aussichten für einen Ort mit steigender Einwohner- und Kinderzahl. Auch das verfallene Bahngebäude trägt da nicht zur Stimmung bei. Es ist aktuell von der Bahn für den Verkauf freigegeben.
DerBlumenberger Kultur- und Karnevalsverein hat deshalb über 2000 Unterschriften für die Wiederbelebung gesammelt, auch aus größeren Nachbarorten wie Wanzleben, die keinen Bahnhof haben.Die Petition geht noch diese Wochein den Landtag. Die NASA regt derweil die Diskussion über die Verhältnismäßigkeit an. Im nächsten Jahr wird das Schienennetz an der Strecke erneuert, dann verliert der Bahnhof seinen Bestandschutz. Bahnsteige und Technik müssten erneuert werden. Kostenpunkt laut NASA - circa 1 Million Euro. Derist daher skeptisch, prüft aber aktuell die Lage vor Ort. Und wer weiß, sobald die Petition im Landtag ist, kommt das Vorhaben vielleicht doch wieder ins Rollen.
Unseren Beitrag, sowie weitere O-Töne von Wolfgang Ball und Gerold Reipsch, hört ihr unten.