Im Schmelzbetrieb einer Gießerei füllt ein Gießereimechaniker das bei etwa 1.600 Grad Celsius geschmolzene Metall in bereitgestellte Formen für Pumpenspiralgehäuse

DIHK: Energiepreise gefährden Unternehmen

Regierung zu zögerlich

Die deutsche Wirtschaft gerät wegen der hohen Energiepreise nach Darstellung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zunehmend unter Druck. Nach einer DIHK-Erhebung sähen sich aktuell 16 Prozent der Industriebetriebe gezwungen, die Produktion aufgrund der hohen Energiepreise herunterzufahren oder einzuschränken, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Peter Adrian, am Donnerstag auf der Vollversammlung derHandelskammerHamburg.

«Eine Energiekrise, wie wir sie derzeit erleben, hat es in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland noch nicht gegeben», sagte Adrian laut Redemanuskript. Die Bundesregierung habe es auf der Kabinettsklausur in Meseberg erneut versäumt, klare Antworten auf die Herausforderungen zu geben. «Die Maßnahmen der Bundesregierung sind an vielen Stellen zu langsam und zu zögerlich», kritisierte er.

Notwendig sei eine Verlängerung und Ausweitung der Notfallzahlungen, bekräftigte der DIHK. Die Energiezuschüsse müssten demnach bis zum Jahresende verlängert werden. Die Gasumlage sollte besser aus dem Bundeshaushalt bestritten werden, forderte Adrian weiter. Zudem sollte die Energiesteuer auf den europäischen Mindestsatz gesenkt werden. Schließlich sei mehr Tempo bei Genehmigungen erforderlich: «Wir müssen von der Standspur auf die Überholspur wechseln, wenn wir trotz der wirtschaftlichen Folgen des Angriffskriegs Russlands bis 2045 klimaneutral werden wollen.»

Seite teilen