Diensthundeführerschule Pretzsch

Ausbildung für Super-Spürnasen

Blut, Handys, Sprengstoff, Drogen, Menschen– bei der Suche nach all diesen Dingen helfen Polizeihunde, denn sie haben 40 Mal so viele Riechzellen wie wir Menschen. Die Hunde und ihre Hundeführer werden bei der Polizei extra ausgebildet– in Sachsen-Anhalt an der Diensthundeführerschule in Pretzsch im Kreis Wittenberg.

Wir stellen Euch drei der Teams vor:

Nicole Lange und Datenträgersprühund Zar Louis

Zar Louis ist ein belgischer Schäferhund und einer von zwei Datenträgerspürhunden in Sachsen-Anhalt. Er kann alles erschnüffeln, worauf Daten gespeichert werden, wie etwa USB-Sticks, Festplatten oder Smartphones. Auch wenn die scheinbar nach nichts riechen, können die Hunde etwa den Lithium-Akkund und verschiedene Erden erkennen.

Wenn Zar Louis arbeiten soll, bekommt er anderes Halsband um. Dadurch weiß er auch, dass er nicht jedes Mal anschlagen muss, wenn Nicole Lange ihr Handy in der Hosentasche dabei hat oder am Computer arbeitet.

Nicole und Zar Louis kommen dann zum Einsatz, wenn andere Polizisten bereits alle offensichtlichen Datenträger eingesammelt haben. Er sucht dann nach den versteckten, etwa in Sofaritzen oder Schränken. Die gefundenen Geräte werden dann von anderen Ermittlern ausgewertet.


Andreas Schmidt und Leichen-/Blutspürhund Bogi

Bogi ist einer von drei Leichen- und Blutspürhunden in Sachsen-Anhalt und damit ist sein Einsatz leider mit traurigen Ereignissen verbunden. Denn die Polizei geht dann davon aus, dass die gesuchte Person nicht mehr lebend gefunden wird. Keine leichte Arbeit für Hund und Mensch. Die Hunde stecken das meist gut weg, für Ihre Besitzer gibt es entsprechende Seelsorger.

Der hellbraune Labradormischling Bogi weiß, es geht los, wenn Hundeführer Andreas Schmidt seine Polizeiweste anzieht und Bogi ein anderes Halsband umlegt. Bogi riecht dann nicht erst an einem Kleidungsstück und anschließned nach einer bestimmten Person, sondern er hat sich bestimmte Gerüche eingeprägt.

Zu welcher Art Spürhund die Hunde ausgebildet werden, entscheidet die Schule in Pretzsch nach Bedarf. Und in etwa 3 Jahren werden sie einen neuen Leichenspürhund samt Hundeführer brauchen, denn dann gehen Andreas Schmidt und Bogi in den Ruhestand - mit vielen Spaziergängen.


Andreas Röscher und Brandmittelspürhund Jacky

Ich würde mal behaupten, wir alle könnten anhand des Geruchs erkennen: ja, hier hats gebrannt. Wenns dann aber darum geht, ob es Brandstiftung war, kommen bessere Nasen ins Spiel: nämlich die von Brandmittelspürhunden. In Sachsen-Anhalt gibt es aktuell 3. Eine davon ist Jacky, die gemeinsam mit Polizist Andreas Röscher an der Diensthundeführerschule in Pretzsch im Kreis Wittenberg arbeitet. Die beiden kommen nach größeren Bränden zum Einsatz, wenn die Ermittler das Gefühl haben: hier stimmt was nicht.

Jacky kann kleinste Konzentrationen von Brandbeschleunigern, wie Kerosin oder Benzin erschnüffeln. Dabei gilt: Sicherheit vor Schnelligkeit. Denn Jacky kann auch noch nach Wochen Spuren der Substanzen finden. Bei einer Übung hat das sogar noch nach einem dreiviertel Jahr geklappt. Andreas Röscher und Jacky betreten die Gebäude erst, wenn alles abgesichert ist - mit entsprechender Schutzkleidung.

Wenn Jacky etwas findet, legt sie sich vor die Stelle. Die Polizisten entnehmen Proben und lassen sie im Labor auswerten. Das ginge heutzutage theoretisch auch alles ohne Hund, aber die technischen Geräte können nur langsam kleine Flächen untersuchen. Jacky kann das mit ihrer sensiblen Nase viel, viel schneller.

Laura Ludwig mit einem Beitrag über Nicole Lange und Datenträgerspürhund Zar Louis.mp3
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